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SynergiePreis für zwei Projekte

Fachhochschule zeichnet interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Lehre aus

Bielefeld (sas). Zum fünften Mal haben die Fachhochschule Bielefeld und ihr Förderverein gestern den »SynergiePreis« verliehen. Er ging an zwei Projektgruppen, die in besonderer Weise den Vorgaben gerecht wurden: Interdisziplinäre, über die Grenzen der Fachbereiche hinausgehende Zusammenarbeit in der Lehre, zudem, wie Prorektor Prof. Dr. Uwe Rössler betonte, keine Eintagsfliege, sondern geeignet für den regulären Lehrbetrieb. Der Preis ist mit jeweils 2000 Euro dotiert.

»elma« heißt das erste Projekt, das von den Professoren Dr. Wolfgang Kohn, Fachbereich Wirtschaft, Dr. Christian Schröder, Elektro- und Informationstechnik sowie Dr. Hans-Georg Gülzow, Architektur und Bauingenieurwesen, auf den Weg gebracht wurde. Das Kürzel steht für eLearning in der Mathematik, für einen elektronischen Brückenkurs, der mit dem ersten Semester studienbegleitend und am heimischen Schreibtisch absolviert werden kann. »Er soll«, erklärt Kohn, »die unterschiedlichen Voraussetzungen und Vorkenntnisse der Studierenden ausgleichen und mathematische Defizite beheben.« Präsenzveranstaltungen werden dadurch nicht ersetzt, sondern ergänzt. Und wichtig sei, so Kohn, dass es technische und inhaltliche Hilfestellungen gebe, die Studierenden und Lehrenden eine Rückmeldung erhalten über Schwierigkeiten.
Beteiligt waren an dem Projekt neben den Professoren die Studenten Wasilij Martin, Abdelhamid Challot und Björn Spichal sowie Dr. Antje Kellersohn und Sascha Kaiser von der FH-Bibliothek und Sabine Demoliner von der Datenverarbeitungszentrale.
Das zweite ausgezeichnete Projekt befasst sich mit dem gezielten Färben von Kunststoffteilen, mit dem kostengünstigen Einfärben von Klein- und Sonderserien. Gemeinsam haben sich die Professoren Dr. Christoph Jaroschek, Fachbereich Maschinenbau, und Dr. Reinhard Kaschuba, Mathematik und Technik, des Problems angenommen
Die Aufgabenstellung, Flüssigfarben online einem Grundgranulat zuzumischen erscheine einfach, betonten die beiden. Doch wenn der Basiswerkstoff schon jeweils eine eigene Färbung hat, verlangt es ein besonderes Farbmesssystem, um zuverlässig die exakte Zielfarbe zu erreichen. Seit drei Jahren arbeiten Kaschuba und Jaroschek zusammen, halten jeweils Vorlesungen zu ihren Spezialgebieten - Farbbildverarbeitung und Regelungstechnik sowie Kunststofftechnik - für die Studierenden des anderen Fachbereiches. Und ihr »Polymatch-Projekt« dient dazu, den Studierenden in Praktika und Seminaren beispielhaft die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit zu verdeutlichen. Zudem ist es Thema der Diplomarbeit von Christian Nitschke, der viel Arbeit investierte, gewesen.

Artikel vom 23.06.2006