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Stellenabbau bei Allianz

Volltreffer ins eigene Tor


Ist das nun ein Eigentor, eine Abseitsstellung oder doch ein Volltreffer, was der aus Bielefeld stammende Allianz-Konzernchef Michael Diekmann gestern verkündet hat?
Für ein Eigentor spricht die Empörung, dass Deutschlands größter Versicherungskonzern, der einen Rekordgewinn nach dem anderen erwirtschaftet, rekordverdächtige 7500 Arbeitsplätze -ĂŠentsprechend 5000 Vollzeitstellen - allein im Versicherungsbereich und weitere 2500 Arbeitsplätze bei der Dresdner Bank abbauen will.
Ins Abseits liefen die Allianz und ihre Beraterbank, wenn die Konkurrenten die Chance nutzten und mit Investitionen in neue Produkte und den Vertrieb - und also in Menschen - ihren Marktanteil vergrößerten.
Für einen Volltreffer spricht allein die Reaktion der Börse. Wieder mal steigen die Aktienkurse, weil Arbeitsplätze abgebaut werden. Unter diesen Umständen ist zu befürchten, dass andere Unternehmen der Allianz folgen werden.
Dem möglichen Versicherungskunden bleibt nur der Ratschlag, sich sehr genau zu überlegen, ob sein eigener Arbeitsplatz noch sicher ist. Denn die Pflicht zu den monatlichen Prämienzahlungen endet normalerweise nicht mit dem Verlust des Jobs. Bernhard Hertlein

Artikel vom 23.06.2006