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Mit Luftgewehr auf Vögel gezielt

Polizei stellt Waffe eines 68-jährigen »renitenten« Brackweders sicher

Brackwede (WB). Das Luftgewehr samt Zielfernrohr eines 68 Jahre alten Brackweders hat die Polizei beschlagnahmt, weil der Besitzer Missbrauch damit trieb. Der Mann hatte zugegeben, auf Vögel zu schießen, die es seinen Angaben zufolge auf seine Kirschen abgesehen haben.

Wie die Polizei mitteilte, wurden die Beamten am Dienstag gegen 20 Uhr in die Lohestraße gerufen. Dort wurden sie von dem uneinsichtigen 68-Jährigen empfangen, der das Gewehr in der Hand hatte. Zeugen und Nachbarn hatten die Polizei alarmiert. Diese, 55 und 85 Jahre alt, erklärten den Beamten, dass der 68-Jährige seit Jahren auf Vögel schieße, auch auf Nachbargrundstücken.
Die Polizei, die erstmals von den Nachbarn in dieser Angelegenheit zu Hilfe gerufen wurde, fand einige Projektile auf den Grundstücken, bei einem Nachbarn steckte sogar eines in der Hauswand. Der aktuelle Anlass für den Anruf lag nach Angaben eines Zeugen darin, dass der 68-Jährige eine Taube auf dem Grundstück einer 85-jährigen Nachbarin angeschossen habe. Mit einem Eimer und einer Schüppe habe der Mann das Tier anschließend abgeholt und vermutlich erschlagen.
Der Schütze zeigte sich gegenüber den Beamten wenig einsichtig, gab an, auf Vögel zu schießen, die seine Kirschen fressen wollten. Außerdem seien Vögel schließlich keine Tiere.
Der angekündigten Beschlagnahme des Gewehres durch die Beamten stand er nicht nur ablehnend, sondern renitent gegenüber. Nur mit Mühe konnte er zur Ruhe ermahnt werden. Durch seinen Anwalt werde er rechtliche Schritte einleiten, gab der 68-Jährige den Beamten mit auf den Weg. Er wird sich nun wegen Verstoß gegen das Tierschutz- und Waffengesetz verantworten müssen. Das Luftgewehr mit Zielfernrohr befindet sich vorerst in der Obhut der Polizei.

Artikel vom 23.06.2006