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Schumi ohne Chance

Formel 1: Rückstand auf Alonso beträgt jetzt 25 Punkte

Montreal (dpa). Weltmeister Fernando Alonso hat seinem Herausforderer Michael Schumacher im Halbzeit-Rennen der Formel 1 erneut nicht den Hauch einer Chance gelassen und rast nach seinem ersten Sieg in Montréal unaufhaltsam der Titelverteidigung entgegen.
Der Spanier gewann gestern im Renault beim Großen Preis von Kanada das neunte von 18 Saisonrennen vor dem Ferrari-Star und dem Finnen Kimi Räikkönen im Silberpfeil. Damit hat Alonso bereits einen Vorsprung von 25 Punkten auf den siebenmaligen Weltmeister aus Deutschland.
Problemlos machte Alonso auf dem Circuit Gilles Villeneuve das halbe Dutzend an Saisonsiegen voll. »Das war ein fantastischer Sieg, aber es war nicht einfach«, meinte der Dominator. Schumacher, der in Montréal bereits sieben Mal gewonnen hat, hatte das Rennen schon am Vortag in der Qualifikation verloren: »Wir hatten kein perfektes Wochenende.« Nur von Platz fünf aus gestartet, zog der Rekordweltmeister auf dem Kurs zwar alle Register, überholte nach der zweiten Safety-Car-Phase kurz vor Schluss noch den Finnen, war gegen Alonso aber chancenlos.
»Dank an das Safety Car«, sagte Schumacher, »das hat noch für eine gute Show gesorgt. Durch diese Phase haben wir einen glücklichen zweiten Platz geschafft.« Für die Meisterschaft sei das wichtig gewesen, meinte der 37-Jährige: »Ich würde dies mal Schadensbegrenzung nennen.«
Sein spanischer Rivale feierte nach seinen Siegen in Spanien, Monaco und Silverstone den vierten Grand-Prix-Erfolg hintereinander und jagt nun Schumachers Rekord von sieben Siegen am Stück. Seine Solo-Fahrt zum zweiten WM-Titel wird nach der neuerlichen Demonstration der Stärke aber wohl nicht mehr zu verhindern sein.
Auf den 70 Runden hatten Ralf Schumacher im Toyota und Nico Rosberg im Williams kein Glück. Für Rosberg war das Rennen nach einem Crash früh beendet: »Schade, wir hätten gut Punkte holen können.« Ralf Schumacher drehte sich erst, war dann zu schnell in der Boxgassen und schied nach dem sechsten Boxenstopp aus. Nick Heidfeld im BMW fuhr auf Rang sieben, sein Teamgefährte Jacques Villeneuve krachte in der Schlussphase in die Mauer und verursachte damit die zweite Safety-Car-Phase des Rennens.

Artikel vom 26.06.2006