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Chavez schweigt

Venezuelas Präsident Hugo Chavez hat seinen Redefluss wegen der WM vorübergehend gestoppt. Schon zum zweiten Mal sagte der 51-Jährige jetzt den sonntäglichen TV- und Rundfunk-Auftritt unter dem Titel »Hallo Präsident« wegen des wohl doch stärkeren Interesses an Spielen in Deutschland ab: »Wir müssen erkennen, dass wir, nun ja, mitten in einer Phase der Fußballleidenschaft stecken. Und es stehen wichtige Partien an.« Chavez meinte damit vor allem die Begegnung Ecuadors gegen England, die zeitlich genau mit seinem Auftritt zusammenfiel. In »Hallo Präsident« redet der Freund von Kubas Staatschef Fidel Castro sowie Argentiniens Legende Diego Armando Maradona bis zu fünf Stunden am Stück.

Frauen klagen

Die Frauen, Bräute und Freundinnen von Australiens Fußballern verbreiten bei der WM sonst kaum noch anzutreffenden Amateurgeist. So musste sich Terri Culina, Ehefrau von Mittelfeldspieler Jason Culina, unbezahlten Urlaub von ihrem Job in einem Eindhovener Café nehmen. Emmy Thompson, mit Stürmer Archie Thompson verheiratet, ärgert es ein bisschen, dass die Spielerfrauen bei der WM immer nur mit Glamour in Verbindung gebracht werden: »Die Leute sehen nicht, welche Opfer wir auf dem Weg hierher bringen mussten.«

Armer Ulises

Ecuadors Ulises de la Cruz wird seines Vornamens und der Hautfarbe wegen global verulkt. In der populären Parodie-Serie »Vivos« eines TV-Kanals in seiner Heimat schlüpft ein dunkel geschminkter weißer Komiker in seine Rolle. Ulises heißt dort »Uvises« in Anspielung auf »uva« (Traube) und deren Farbe. Bei Aston Villa wurde der Offensivverteidiger von den Fans in Abwandlung seines Vornamens liebevoll »Useless« (nutzlos) gerufen.

Artikel vom 26.06.2006