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Berliner
Luft
geschnuppert
von
Friedrich-Wilhelm
Kröger


Die anderen Städte müssen sich nicht zurückgesetzt fühlen. Die deutsche Elf weiß schon, dass sie überall mit offenen Armen empfangen würde. Aber wer einmal seine Lieblingsarenen entdeckt hat, will da nicht mehr weg. Oder zumindest wieder hin.
Das Dreieck München - Dortmund - Berlin hat es der DFB-Auswahl angetan. Darum missfiel es ihr gewiss nicht, dass der Flieger für den zweiten Trip nach Bayern nur noch aufgetankt werden muss. Die weitere Belohnung für den Gruppensieg muss allerdings im Achtelfinale gegen Schweden in der Allianz-Arena erst noch erkämpft werden. Im Falle des Weiterkommens winkt am 30. Juni der zweite WM-Auftritt im Olympiastadion.
Die Spieler sehen es jeden Tag beim Training, unzählige Male haben sie den Blick vom Nebenplatz aus hinübergeworfen. Das erweckt eine einladende Vertrautheit und vermittelt das Gefühl, zu Hause zu sein.
Die West-Dependance steht in Dortmund, dem möglichen Ziel im Halbfinale. Jens Lehmann nennt es immer noch Westfalenstadion, obwohl der gigantische Kasten im Moment nur WM-Stadion Dortmund heißt und ansonsten Signal-Iduna-Park. Eine Versicherung gegen Misserfolg schlossen die Deutschen hier auf jeden Fall ab.
So kann man München - Dortmund - Berlin als magisches Dreieck bezeichnen, Bermuda-Dreieck vielleicht für alle, die nicht heil herauskommen. Im Mittelpunkt aber bleibt Berlin, die Hauptstadt der Hoffnungen.

Artikel vom 23.06.2006