Berlin (dpa). Mit der Form von Idol Andrej Schewtschenko steigt in der Ukraine das Fußballfieber. Seitdem der Volksheld beim 4:0 über Saudi-Arabien ein Tor selbst erzielte und ein weiteres auf geniale Weise vorbereitete, zweifelt vor dem entscheidenden Gruppenspiel gegen Tunesien heute in Berlin keiner der 47 Millionen Ukrainer mehr am Einzug ins Achtelfinale. Doch Multimillionär »Schewa« gibt sich zurückhaltend, obwohl schon ein Remis genügt. »Die Tunesier haben einen guten Trainer und ein starkes Team. Wir müssen vorsichtig sein«, meinte der 29-jährige Starstürmer. Nach dürftiger Vorstellung gegen Spanien (0:4) drohte die WM für ihn zu einem Fiasko zu werden. Als Folge einer Knieverletzung schien dem Superstürmer die Form abhanden gekommen zu sein. Doch seit dem Saudi-Spiel zeigt die Formkurve steil nach oben. »Ich habe mir die Haare kurz geschoren, um alles Alte hinter mir zu lassen. Jetzt sind wir in ein neues Leben eingetreten«, sagte er, auf seine Igelfrisur verweisend. »Ein Remis wäre schon ein gutes Ergebnis, aber wir wollen unbedingt gewinnen. Dazu müssen wir das Mittelfeld kontrollieren und aggressiv in die Zweikämpfe gehen«, kündigte Schewtschenko an. Die Tunesier, die zum Einzug ins Achtelfinale unbedingt ihren zweiten WM-Sieg nach 1978 benötigen, strotzen nicht gerade vor Zuversicht. »Ich bin Realist, nicht Optimist«, meinte Coach Roger Lemerre, der auf den Einsatz des am Schienbein verletzten Silva dos Santos hofft. Der gebürtige Brasilianer soll das bislang dürftige Angriffsspiel des Afrika-Meisters von 2004 beleben.
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