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»Die Killerzellen im
Körper aktivieren«

Sportmediziner informieren beim 1. Krebslauf

Bielefeld (sas). Zugegeben: Sport bietet keine Garantie, von Krankheiten verschont zu bleiben. Dennoch aber kann man so mancher Malaise regelrecht davonlaufen.

Eine Studie der kalifornischen Stanford University ergab, dass bei aktiven Senioren, die regelmäßig joggten, die typischen Altersbeschwerden im Schnitt 12,8 Jahre später ausbrachen als bei den Stubenhockern. Sport hält aber nicht nur gesund, sondern hilft auch bei vielen Krankheiten und verbessert die Lebensqualität.
»Laufen für das Leben« ist denn auch das Motto des 1. Krebslaufes in Ostwestfalen. Er findet am kommenden Sonntag ab 10 Uhr in und um die Alm-Sporthallen statt (wir berichteten bereits). »Unser Vorbild ist der Krebslauf in Essen, der bereits zum fünften Mal stattfindet«, sagt Karin Schewe von »Viktoria e.V.«, der Vereinigung von Selbsthilfe und Sportgruppen nach Krebs. Nachweislich habe regelmäßiger, moderater Sport einen positiven Einfluss auf den Verlauf einer Krebserkrankung. Die Killerzellen im Körper werden aktiviert und das Immunsystem gestärkt.
»Man braucht weniger Schmerzmittel und Antidepressiva«. Zudem kann gezielter Sport nach Krebs Fehl- und Schonhaltungen verhindern und sorgt dafür, dass sich das Lymphsystem entstaut. Darüber wird Prof. Schüle, Sporthochschule Köln, sprechen, während Prof. Dr. Elke Zimmermann, Sportmedizinerin an der Fakultät für Sportwissenschaften der Universität Bielefeld, über Sport und Adipositas (Fettleibigkeit) reden wird. Denn ein wichtiger Programmpunkt des Tages mit vielen Aktionen richtet sich an adipöse Kinder und Jugendliche.
Einen Zusammenhang zwischen Krebs und Adipositas gibt es durchaus: »Wer extremes Übergewicht mit einem hohen Fettanteil hat, hat auch ein extremes Risiko, an Krebs zu erkranken«, betont Zimmermann, die parallel sowohl Medizin als auch Sportwissenschaften studierte.
Jeder fünfte Bundesbürger ist von Adipositas betroffen. Adipösen Menschen rät Zimmermann, mehr zu tun als mal zu Fuß zum Einkaufen zu gehen oder Treppen zu steigen statt den Lift zu nehmen. »Das reicht nicht.«
Noch gibt es zu wenig Angebote für die kräftig Gebauten, am Sonntag werden sich aber drei Sportvereine vorstellen, die sich gezielt an dicke Kinder wenden, um sie vom Sofa zu bekommen. Sport, wirbt Zimmermann, die selbst mindestens dreimal in der Woche joggt, möglichst mit dem Rad zur Universität fährt und regelmäßig Gymnastik macht, verbessere die Erholungsfähigkeit des Körpers, habe positive Effekte für den Stoffwechsel und stärke das Immunsystem. Und das wiederum kann vor Krebs schützen.
Der 1. Krebslauf in Ostwestfalen - veranstaltet von Viktoria, TSVE 1890 Bielefeld und den Städtischen Kliniken - beginnt um 10 Uhr mit dem Bambinilauf (Anmeldungen ab 9 Uhr), es folgt um 10.30 Uhr der Schülerlauf; 11 Uhr geht es auf die 5000-Meter-Strecke, danach beginnt der Jedermannlauf. Mit dabei sind Gruppen von Ärzten und Apothekern - und OB David, nachdem er das Grußwort gesprochen hat. Um 11.30 Uhr beginnt in den Almhallen das Rahmenprogramm mit Vorführungen, Vorträgen und Mitmachaktionen. Es gibt eine große Tombola und eine Ausstellung mit Bildern eines Malwettbewerbs, zu dem die Samuelis Baumgarte Galerie und Viktoria aufgerufen hatten.
www.laufenfuerdasleben.de

Artikel vom 24.06.2006