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Oscar Sevilla soll
Jan Ullrich helfen

T-Mobile nominiert Tour-Team

Bonn (dpa). Mit seinem Sieg bei der Asturien-Rundfahrt ist der Spanier Oscar Sevilla noch ins neunköpfige Tour-Team von T-Mobile gerutscht.

Die Bonner benannten gestern den Kader für die am 1. Juli in Straßburg beginnende Tour de France; das Team soll einen Tag vor dem Start in Plobsheim/Elsass präsentiert werden. Jan Ullrich, der zum zweiten Mal nach 1997 die Tour gewinnen will, baut neben dem Sevilla auf sieben weitere Helfer: Andreas Klöden (Kreuzlingen), Sergej Gontschar (Ukraine), Michael Rogers (Australien), Eddy Mazzoleni (Italien), Matthias Kessler (Nürnberg), Giuseppe Guerini (Italien) und Patrik Sinkewitz (Fulda).
Die Entscheidung sei in diesem Jahr besonders schwer gefallen, räumte Team-Manager Olaf Ludwig am Mittwoch ein. »Wir waren in der glücklichen Lage, zwölf starke Fahrer in die engere Auswahl nehmen zu können.« Als letzter Kandidat sei Sevilla ins Aufgebot gerückt. »Wir haben uns für einen weiteren Bergfahrer und gegen einen so genannten Rouleur entschieden«, erklärte Teamchef und Ullrich-Intimus Rudy Pevenage.
Diese Mannschaft »genießt unser hundertprozentiges Vertrauen«, sagte Ludwig, der keinen Zweifel an der Marschroute für die Tour lässt: »Wir wollen mit Jan Ullrich den Gesamtsieg holen.« Der Mannschafts-Kapitän schwärmte: »Ich habe ein Top-Team am Start«. Sowohl beim Giro als auch bei der Tour de Suisse habe er gesehen, »welch tolle Stimmung im Team herrscht und welches Potenzial in der Mannschaft steckt«, sagte Ullrich, dessen Gesamtsieg in der Schweiz ihm »enormes Selbstvertrauen« gegeben hätte.
Die Personalie Sevilla könnte einigen Sprengstoff bergen, weil auch sein Name zu Beginn der Doping-Affäre in Spanien genannt wurde. Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc hat angekündigt, dass er auch Fahrer während der Tour suspendieren werde, wenn belastendes Material aus Spanien bekannt würde. Bisher haben die Behörden noch keine Beweise auf den Tisch gelegt. Insider rechnen damit, dass das während oder unmittelbar vor der Tour passieren könnte, weil großes Medien- Interesse garantiert wäre. »Wenn Beweise da sind, müssen diese Fahrer rausgenommen werden«, sagte Hans-Michael Holczer, Manager vom Team Gerolsteiner.

Artikel vom 22.06.2006