Auch die Schweiz und die Ukraine sind im Fußballtaumel
Köln (dpa). Heute schlägt die Stunde der Außenseiter: Vor dem Achtelfinale der Schweiz gegen die Ukraine in Köln (21 Uhr) herrscht in beiden Ländern ähnlich grenzenlose Euphorie wie in Deutschland. »2006 - it's Swiss o'clock«: Der Slogan auf dem Schweizer Mannschaftsbus ist Programm, denn die Aussicht auf den ersten Viertelfinaleinzug der »Nati« seit 52 Jahren hat rot-weißen Enthusiasmus entfacht. Auf dem Weg zu den Sternen soll WM-Neuling Ukraine nur eine weitere Zwischenstation sein. »Jetzt kann der Traum beginnen«, sagte Kapitän Johann Vogel. Wie in der Schweiz ist auch in der Ukraine in diesen Tagen viel von historischen Momenten die Rede. »Karthago ist gefallen. Berlin ist erobert. Die WM geht weiter«, titelte die Zeitung »Sehodnia« nach dem glanzlosen 1:0 im über Tunesien in Berlin. Stärker präsentierten sich im bisherigen WM-Verlauf die Schweizer: Als einziges Team überstand die Elf von Trainer Jakob Kuhn die Gruppenphase ohne Gegentreffer und ließ dabei sogar Frankreich hinter sich. Nicht zuletzt deshalb geht sie als Favorit in das Spiel. »So ein Team gibt es vielleicht in 100 Jahren nicht mehr«, schwärmte Kuhn. Ukraines Trainer Oleg Blochin hofft, dass sich mit dem Ende der Gruppenphase und dem nachlassenden Druck die Spielkultur verbessert. Wegen der Gelbsperren von Andrej Russol und Wjatscheslaw Swiderski muss Blochin die Abwehr umbauen. Viel wird davon abhängen, ob Torjäger Andreij Schewtschenko wieder zu seiner Form findet. Die Schweizer müssen auf Verteidiger Philippe Senderos (Schulterluxation) verzichten; für ihn spielt Johan Djourou.
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