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Café Floh nimmt vielen
die Schwellenangst

25 Jahre Beratung im Freizeitzentrum Baumheide

Von Elke Wemhöner
(Text und Foto)
Baumheide (WB). Reges Treiben im großen Saal des Freizeitzentrums Baumheide am Rabenhof - wie immer am Mittwoch, wenn »Café Floh« ist. Dahinter verbirgt sich ein beliebter offener Treff, der von den Mitarbeitern der Beratungsstelle betreut wird. Das Angebot besteht jetzt 25 Jahre.

Karin Winter (damals Mitarbeiterin der AWO) und Silvia Mai (damals DPWV) stellten das Café Floh vor einem Vierteljahrhundert mit einem Kreis aktiver Frauen aus dem Umfeld auf die Beine. Ihr Anliegen war es, eine Plattform zu schaffen für neue Kontakte, für Alltagshilfen (auch finanzieller Art) - und nebenbei auf das Beratungsangebot hinzuweisen. Das ist heute noch das Prinzip des Café Floh. Allerdings hat sich der Kreis wesentlich vergrößert, beinahe alle Altersgruppen und Nationalitäten sind vertreten.
Dieses »niedrigschwellige Angebot« - so der Fachbegriff - dient auch dazu, Menschen mit Problemen und Kontaktschwierigkeiten den Weg in die am Rabenhof ansässige Beratungsstelle leichter zu machen. Denn Anlässe, bei einem Fachmann, einer Fachfrau Rat zu suchen, gibt es immer wieder. Sei es, dass es Probleme in der Familie oder bei der Erziehung der Kinder gibt, Krisen in der Partnerschaft zu bewältigen sind oder Hilfen zur Bewältigung des Alltags notwendig sind.
Die Fachleute - das sind die Sozialpädagogen Ulla Albers, Petra Sieker, Christine Kunsleben und Helge Rettig sowie Psychologe Josef Löhr. Die Beratungsstelle wird gemeinsam getragen vom AWO-Bezirksverband OWL, der Gesellschaft für Sozialarbeit (GfS) und der Freizeit- und Bürgerzentren Bielefeld gGmbH.
Während im Saal der Flohmarkt läuft und man sich im Bürgercafé bei einer Tasse Kaffee zusammen setzt und klönt, bietet das Team der Beratungsstelle eine offene Sprechstunde an - kein Warten auf einen Termin oder ein offenes Ohr. Das fünfköpfige Fachteam (vier halbe Arbeitsstellen, eine eine Viertel-Stelle) bietet darüber hinaus Beratungsgespräche nach Vereinbarung sowie wöchentliche Gruppen an. Dazu gehören zwei Angebote für »Mutter und Kind« (inklusive Kinderbetreuung), eine Arbeitslose- und Sozialhilfegruppe zum Erfahrungsaustausch und eine Gruppe für psychisch kranke Menschen. Pro Jahr werden mehr als 250 Menschen (inklusive ihrer Familien) über die Einzelberatung erreicht, weitere 400 kommen zu Kontakttreffs und Gruppen.

Artikel vom 22.06.2006