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Wieder kein Zuschlag
für den »Eisernen Anton«

Amtsgericht: Gebot von 60 000 Euro zu gering


Bielefeld (uko). Auch der zweite Anlauf, in diesem Jahr die Traditionsgaststätte »Eiserner Anton« zu versteigern, ist gescheitert. Das Amtsgericht Bielefeld stellte am Mittwoch das Verfahren zur Zwangsversteigerung erneut ein. Ein Bieter hatte lediglich 60 000 Euro geboten.
Für die derzeit leerstehende Immobilie auf dem Kamm des Teutoburger Waldes hatte ein Gutachter den Verkehrswert von immerhin 300 000 Euro ermittelt. Im Verlauf eines ersten Termins Anfang Februar waren die Wertgrenzen für die Zwangsversteigerung gefallen. Seinerzeit hatte ein Bieter gar nur 50 000 Euro für das Ausflugslokal offeriert.
Gestern kam daher ein Gebot in Höhe von 60 000 Euro nicht überraschend. Rechtspfleger Tim Möller versagte auch dieser Ansage den Zuschlag, denn damit seien nur 20 Prozent des Verkehrswertes geboten worden. Möller: »Wir haben auch eine Fürsorgepflicht gegenüber den Schuldnern.« Es könne nicht sein, daß die Immobilie verschleudert werde. Der im Rohbau befindliche Anbau des »Eisernen Anton« allein habe einen beträchtlichen Wert.
Nach der Einstellung des Zwangsversteigerungsverfahrens müssen nun die Hauptgläubiger - das sind die Sparkasse Bielefeld und die Stadtkasse Bielefeld - einen Antrag auf Fortsetzung des Verfahrens stellen. Tim Möller stellte in Aussicht, dass dann schon in vier Monaten ein weiterer Termin zur Zwangsversteigerung vor dem Amtsgericht Bielefeld stattfinden könne.

Artikel vom 22.06.2006