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Weiche Kunststoffschalen ersetzen starre »Bullenfänger«


Freilaufende Rinderherden sind auf deutschen Straßen eine äußerst seltene Erscheinung. Deshalb können diese auch nicht als Argument für die Ausstattung zahlreicher Geländewagen, Vans oder Pick-ups mit starren Frontschutzbügeln dienen.
Stattdessen betonten Unfallforscher seit geraumer Zeit, dass die »Bullenfänger« eine erhebliche Gefahr für Fußgänger dar.
Von November 2006 an bekommen starre Frontschutzbügel deshalb keine Zulassung mehr.
In den vergangenen Jahren wurden die Anforderungen an den Fußgängerschutz von Fahrzeugen ausgedehnt. So gelten bereits heute für Fahrzeuge unter 2,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht Grenzwerte für den Aufprall auf die Motorhaube.
Mit Hilfe von kleinen Airbags oder deformationsfreundlichen Fahrzeugfronten versuchen Fahrzeughersteller den vorgeschriebenen Anforderungen gerecht zu werden. Doch als Zubehör erhältliche massive Frontschutzbügel konterkarieren diese Bemühungen. Konsequenterweise wird der Verkauf dieser Systeme jetzt untersagt.
Besonders Kinder sind durch starre Frontschutzsysteme lebensbedrohlichen Gefahren ausgesetzt.
Die Auto-Hersteller reagieren bereits auf die neuen Vorschriften. Weil für die früher beliebten »Bullenfänger« künftig strenge Sicherheitsauflagen gelten bietet Mitsubishi beispielsweise bietet für den Frontbereich des Pick-up L200 jetzt Kunststoffschalen mit Chromeinsätzen in einer Zweifarbenlackierung für 750 Euro an. Optisch eindrucksvoll recken sich die Schalen zwischen Nebelscheinwerfern und Nummernschildern nach oben. Grilleinsätze für die Motorhaube und Spoiler vervollständigen den kraftvollen Auftritt des Japaners von vorn.

Artikel vom 08.07.2006