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Der Kaiser wird blau angestrahlt

Lichtspektakel von Mitte Juli bis Ende August im Kreis Minden-Lübbecke

Von Dietmar Kemper
Porta Westfalica (WB). Mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal, dem gegenüberliegenden Fernsehturm und dem Mindener Dom werden vom 15. Juli an markante Punkte im Kreis Minden-Lübbecke in einem Lichtkunstwerk blau angestrahlt.

Das mindestens 60 000 Euro teure Spektakel wird je zur Hälfte vom Energieversorger Eon Westfalen-Weser und dem Land Nordrhein-Westfalen finanziert. Eingebettet ist der Licht-Parcours in das »Land-Art-Festival«, das am 26. August endet. Der Künstler Dietmar Lehmann aus Porta-Westfalica möchte »Nachtbilder schaffen« und zeigen, wie sich eine Landschaft durch die Kraft des Lichts wandelt. »Licht macht Räume sichtbar und verändert sie«, sagte der Initiator und Kurator der Aktion gestern dieser Zeitung.
Mit einer »Ouvertüre in Blau« geht es in der Nacht zum 15. Juli los. Kaiser-Wilhelm-Denkmal und Fernsehturm werden blau illuminiert. 86 Scheinwerfer setzen den Fernsehturm als Symbol des Medienzeitalters ins rechte Licht; bei den 15 Scheinwerfern am Denkmal, einem Symbol für Preußentum und Großmannssucht, werden lediglich die Folien getauscht.
In der Nacht vom 25. auf den 26. August sollen drei gigantische Laser ein unübersehbares Dreieck über die Landschaft legen. Mit einer Strahlweite von 50 Kilometern erzeugten die Laser eine Verbindung zwischen der Porta als Tor zwischen Weser- und Wiehengebirge, dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal, dem Fernsehturm und dem Mindener Dom, erläuterte Lehmann. »Altvertrautes soll anders wahrgenommen werden; Licht ist ein Medium, mit dem man große Landschaftsräume bespielen kann«, betonte der 53-jährige Künstler.
Als Höhepunkt kündigte Lehmann den Lückenschluss zwischen Weser- und Wiehengebirge am Abend des 26. August an: »Die Westfälische Pforte wird mit Licht aufgefüllt, und ein Feuerwerk sorgt für atemberaubende Bilder am Nachthimmel.«

Artikel vom 21.06.2006