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Kleinbahner
bekommen
ihr Museum

Stadtrat sichert Zuschuss zu

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Der Kleinbahnverein darf in diesem Jahr noch sein eigenes Museum bauen. Der Stadtrat stimmte der Planung zu. Er akzeptierte außerdem, dass die Kommune dem Verein ein Grundstück zur Verfügung stellt.

Der Eigenanteil der Stadt Enger beträgt 25 000 Euro, hinzu kommen in etwa gleicher Höhe die Kosten für das Grundstück, das zwischen dem Kleinbahnhof und dem Discountmarkt Aldi liegt. Es gehört der Stadt und wird dem Verein übertragen. Das Land NRW fördert den Museumsbau mit 175 000 Euro, wie Bürgermeister Klaus Rieke hinwies.
In der Sitzung des Stadtrates am Montagabend stimmten nur die Fraktionen der SPD und der Bündnisgrünen dem neuen Museum zu. Er soll laut Bauherr in einfacher Konstruktion erfolgen. In dem schlichten Gebäude werden ein Waggon, eine Diesellok und Zubehör der früheren Kleinbahnwerkstatt ausgestellt.
Die CDU- und die FDP-Fraktion lehnten ab. Es gebe zu viele Unwägbarkeiten, begründete der CDU-Fraktionsvorsitzende Friedhelm Kirchhoff. Folgekosten seien unbekannt und es sei nicht sicher, wie der Verein den Bau finanzieren wolle. Sinnvoll sei das Museum nur, wenn die Kosten vom Verein getragen werden könnten.
Diese Bedenken ließ der Bürgermeister nicht gelten: »Wenn der Verein Zuschüsse zum laufeneden Betrieb brauchen sollte, wird man sich darüber unterhalten müssen«, sagte Rieke. Eindringlich wies die SPD-Fraktion hin, dass schon vor zwei Jahren klar war, den Kleinbahnern ein Grundstück für ein Museum zur Verfügung zu stellen. In Bezug auf einen Investitionszuschuss habe die SPD ebenfalls keine Bedenken, bekundete Fraktionssprecher Gerhard Bockermann. Der Verein stelle keine überzogene Forderungen und zeige »Augenmaß bei der angestrebten Realisierung«, das sei die Unterstützung durch die Stadt wert. Den von der Stadt vorgelegten Beschluss ergänzte die SPD mit dem Passus, dass der Trägerverein »künftige Unterhaltungs- und Betriebskosten nach Fertigstellung« zu tragen habe. Die Bündnisgrünen setzten durch, dass die Skateranlage neben dem Kleinbahnhof verlegt wird und noch vorm Baubeginn des neuen Museums wieder benutzt werden kann.

Artikel vom 21.06.2006