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Wissen als Machtfaktor im Zeitalter der Globalisierung

Konrad Schily zu Gast beim »Liberalen Netzwerk«


Bielefeld (MiS). Prof. Dr. Bernhard von Schubert griff das Wort eines Gastes auf, sprach von einer »Sandwich-Veranstaltung«. Konrad Schilys Vortag gestern beim »Liberalen Netzwerk« war umrahmt von zwei WM-Spielen, der Partie Deutschland gegen Ecuador und später dem Match zwischen Engländern und Schweden.
Der Attraktivität der Veranstaltung tat das dennoch keinen Abbruch. 530 Zuhörer hatten sich angemeldet, konnte Alexandra Oetker vermelden. Gemeinsam mit von Schubert, dem emeritierten Hochschullehrer Prof. Dr. Rudolf Prinz zur Lippe und Dr. Florian Böllhoff bildete sie den Einladerkreis für das FDP-Bundestagsmitglied Konrad Schily, den Gründungspräsidenten der Privatuniversität Witten-Herdecke und Bruder des früheren Bundesinnenministers Otto Schily.
»Hat Bildung noch eine Zukunft?«, lautete die Fragestellung, mit der sich der Mediziner, der an der privaten Hochschule das Studium Fundamentale, die Auseinandersetzung der Studierenden mit den unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen, begründete. »Menschen können sich nicht allein über die Technik definieren«, lautet seine These. Daneben müsse es eine »Sinngebungswelt« geben. Wissen habe sich im Zeitalter der Globalisierung auch zu einem Machtfaktor entwickelt. »Entweder man forscht, oder die Forschung wird gekauft und eingepreist.« Alles zusammen bestimme den heutigen Bildungsbegriff.
Der frühere Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement ist am 5. September Gast des Liberalen Netzwerkes, das dann seit zehn Jahren in Bielefeld aktiv sein wird. Die Reihe soll auch 2007 fortgesetzt werden, allerdings verabschiedet sich im September Initiatorin Alexandra Oetker aus dem Organisatoren-Kreis.

Artikel vom 21.06.2006