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Ambulante Versorgung
in neuem Reha-Zentrum

Bauprojekt in Bethel kostet 5,3 Millionen Euro

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). In Bethel entsteht ein neues Zentrum für ambulante Rehabilitation. Neben der Kinderklinik am Kantensiek errichten die Gesellschafter des Projektes einen 5,3 Millionen Euro teuren Neubau, der 75 Plätze zur ambulanten Versorgung vor allem von Patienten der Orthopädie und Neurologie bieten wird.

Baubeginn soll noch in diesem Sommer sein, so dass das Zentrum für medizinische Rehabilitation ZMR im Frühjahr 2007 eingeweiht werden kann. Der fünfgeschossige Bau wird 50 Meter breit und 15 Meter tief sein und etwa 3200 Quadratmeter Fläche bieten. Zusätzlich zu den Baukosten kommt nochmals eine Million Euro für die Ausstattung des Hauses hinzu. Gesellschafter des Projektes sind das Evangelische Krankenhaus Bielefeld (EvKB), die Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen gemGmbH und der Valeo-Klinikverbund. In der Einrichtungen sollen etwa 60 neue Arbeitsplätze entstehen.
25 Plätze des ZMR sind für die neurologische Rehabilitation eingeplant, 50 für die orthopädische. Die Patienten sollen von einem Fahrdienst morgens von Zuhause abgeholt, im ZMR behandelt und anschließend wieder zu ihrer Wohnung zurück gebracht werden. 300 bis 400 Menschen sollen so täglich betreut werden. Versorgt werden sollen Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie einem Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder Rückenmarkserkrankungen sowie mit orthopädischen Erkrankungen wie chronischen Rückenschmerzen oder nach Operation wie zum Beispiel einer Hüft- oder Knieprothese. Die Standarddauer der Reha im ZMR soll drei Wochen betragen.
»Eine Einrichtung dieser Art gibt es in Bielefeld noch nicht, deswegen sind wir sehr zuversichtlich, dass sie angenommen wird«, erklärt Franz Streyl, Hauptgeschäftsführer des EvKB und des Valeo Klinikverbundes. Dazu wird das ZMR auch mit den niedergelassenen Ärzten zusammenarbeiten und mit anderen Krankenhäusern in der Stadt kooperieren. »Es gibt bereits Gespräche und großes Interesse bei den Städtischen Kliniken und beim Franziskus-Hospital«, so Streyl.
Denn der Bedarf an ambulanter Rehabilitation werde immer größer, immer mehr Menschen wünschten sich eine wohnortnahe Rehabilitation, bei der sie in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Bis 2010 werde die Nachfrage in diesem Bereich um 54 Prozent steigen, erläutert Hans Gerwinn von der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, wichtigster Kostenträger der medizinischen Rehabilitation. Dabei sei der Bedarf im neurologischen und orthopädischen Bereich am größten.
Ergänzt werden die Rehabilitationsangebote im ZMR durch Therapieangebote der Physio- und Ergotherapie sowie der Logopädie und Podologie. Im Erdgeschoss des ZMR wird es neben dem großzügigen Eingangsbereich ein Bewegungsbad und eine Cafeteria geben. In der ersten Etage bekommt das sozialpädiatrische Zentrum, dessen altes Gebäude für den Neubau angerissen wurde, neuen Räume. Verknüpft ist dieses mit einem speziell für Kinder ausgerichtete Reha-Bereich. Im zweiten Geschoss werden der ärztlichen Diagnostikbereich sowie sowie die Physio- und Ergotherapie eingerichtet. Das dritte Geschoss wird bestimmt von zwei großen Gymnastikräumen, Aufenthaltsräumen und eine Dachterasse, im Staffelgeschoss wird ein Trainingsraum untergebracht.
Für die Zukunft, so Franz Streyl, biete das ZMR genug Platz, um auch mehr als die zunächst vorgesehenen 75 Rehabilitationsplätze anzubieten.

Artikel vom 20.06.2006