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Mit sieben Kilogramm
Marihuana gehandelt

Bielefelder akzeptiert zweieinhalb Jahre Haft

Bielefeld (uko). Weil er mit insgesamt sieben Kilogramm Marihuana gehandelt hat, ist ein junger Bielefelder zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der 26-jährige Seppl S. (Name geändert) nahm das Urteil des Landgerichts Bielefeld noch im Gerichtssaal an.

Die beiden Anklagen von Staatsanwalt Marc Blomenkemper gingen eigentlich von mehr als zehn Kilogramm Rauschgift aus, mit denen Seppl S. im Zeitraum von März 2005 bis zum März dieses Jahres gedealt haben sollte. Am 16. März war der Bielefelder dann auch festgenommen worden. Im Rahmen einer Hausdurchsuchung waren in der Wohnung des 26-Jährigen neben Drogen zudem mehrere Funktelefone und ein namhafter Bargeldbetrag gefunden worden.
In seinen Aussagen hatte Seppl S. dann stets betont, lediglich mit einem anderen Bielefelder Dealer Geschäfte gemacht zu haben. Weiterre Abnehmer habe er darüber hinaus nicht gehabt. Dieses Geständnis lieferte der Angeklagte auch gestern vor der 1. Strafkammer ab.
Kammervorsitzender Wolfgang Korte verhehlte nicht, daß die Beweislage im Übrigen recht dünn sei. Ein weiterer Belastungszeuge zog es gestern im Hinblick auf sein noch ausstehendes eigenes Strafverfahren vor, die Aussage zu verweigern. Ein anderer Zeuge war aus gesundheitlichen Gründen nicht erschienen.
Die Kammer wertete die Einlassung des Angeklagten letztlich als »reuiges Geständnis«. Mehr noch: Die Richter ließen dem jungen Mann auch die Segnungen des Kronzeugenparagraphen des Betäubungsmittelgesetzes zukommen. Insgesamt beließen es die Richter bei zweieinhalb Jahren Haft, und das sei angesichts der sieben Kilogramm Marihuana ein günstiges Ergebnis. Seppl S. nahm das Urteil an.

Artikel vom 21.06.2006