Viele lobende Worte für ausscheidenden Schulleiter Dr. Paolo Picciolo
Brackwede (ho). Er ist kompetent und hilfsbereit, engagiert und motiviert, ein Freund von Schülern, Lehrern und Eltern: Viele lobende Worte für einen Mann, der sich um emotionale und soziale Kompetenz von Kindern große Verdienste erworben hat. Gestern wurde Dr. Paolo Picciolo (65), Schulleiter der Ganztagsschule »Am Lönkert« in Brackwede, in den Ruhestand verabschiedet. Freunde und Förderer der Schule, Nachbarn, das Kollegium, die Schulpflegschaft, ehemalige Weggefährten und Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie die italienische Konsulin Dr. Maria Adelaide Frabotta aus Dortmund hatten sich zu einer Feierstunde versammelt, um einem Schulleiter zu danken, der sich über die eigene Schule hinaus für alle Bielefelder Förderschulen eingesetzt hat. »Nur Wissen zu vermitteln, war ihm zu wenig. Er hat Schülerinnen und Schüler teilhaben lassen an seinen Ideen, hat sie spüren lassen, was sie können«, lobte Regierungsschuldirektor Siegfried Lieske das berufliche Engagement von Dr. Paolo Picciolo. Oberbürgermeister Eberhard David wertete die Verabschiedung als »einen Einschnitt in den Bereichen Sonderpädagogik und Förderschulen weit über diese Schule hinaus« und bescheinigte dem scheidenden Schulleiter, »dass mit ihm eine Person geht, die seit dem 1. August 1977 wie kein anderer mit der Entwicklung und dem Erscheinungsbild der Ganztagsschule »Am Lönkert« eng verbunden ist«. David skizzierte den Lebensweg von Dr. Paolo Picciolo, der seinen aktiven Schuldienst am 1. September 1971 an der Plaßschule begann, sechs Jahre später zum 1. August 1977 erfolgte die Versetzung an die Schule für Erziehungshilfe (damals am Südring) in Brackwede. »Ihr besonderes Interesse galt von Anfang an der Förderung lernbehinderter Kinder«, sagt Eberhard David. Zusammen mit dem damaligen Schulleiter habe Dr. Paolo Picciolo strukturelle und pädagogische Grundzüge dieser ersten Schule für Erziehungshilfe in Ostwestfalen entwickelt. Und wenn sie auch als Ganztagsschule eine der wenigen dieser Art in Nordrhein-Westfalen geblieben sei, sei sie doch auch Vorbild für nachfolgende Schulgründungen gewesen. 1994 wurde der »Dottore« Sonderschulkonrektor und am 1. September 1996 Sonderschulrektor an der Ganztagsschule »Am Lönkert«, einer der wenigen ausländischen Schulleiter in NRW. Die Entwicklung eines Schulprogramms, die Beteiligung am Modellvorhaben »Selbstständige Schule«, Renovierung und Ausbau der Schule »Am Lönkert«, die Initiative zur Gründung der Stiftung »Bielefelder Bündnis für Sonderschülerinnen und Sonderschüler« 2004 sowie die Organisation der Benefiz-Aktion »Bielefelder Entenrennen« gehen auf Dr. Paolo Picciolo zurück. Das Engagement des Pädagogen für Menschen, die sonst keine Lobby haben, dokumentiert sich in der aktiven Mitgliedschaft bei Round Table Deutschland, des Old Table 71 und der Aktiven Hilfe sowie dem Lions-Club. Schulrätin Barbara Manschmidt bescheinigte dem Pensionär »das Unmögliche möglich zu machen«. Er sei nicht nur bei der Arbeit dabei gewesen, »sondern immer mitten drin«. Die Schulrätin wünschte, »dass Deine Ideen künftig weiter wirken«.
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