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Von »Seilschaften« und einer »Provinzposse«

Leser Peter Zickermann äußert sich zeichnerisch zum Rollwegebau am Flugplatz Windelsbleiche


Senne (WB). »Da sieht man es wieder: Funktionierende Seilschaften können einiges bewegen«, bemerkt Leser Peter Zickermann mit Blick auf den Rollwegbau am Flugplatz Windelsbleiche. Anstelle eines Leserbriefes hat er seine Gedanken in einer Karrikatur zusammengefasst. Und kommentiert dazu: »Nun darf der Rollweg am Landeplatz Windelsbleiche doch weitergebaut werden. Wie man hört, weil Ýein erhebliches Überwiegen des Interesses seitens der Antragstellerin als Flugplatzbetreiberin an der Fortsetzung der BaumaßnahmenÜ bestehe. Dass die Flugplatz GmbH ein Interesse an der Fortsetzung der Baumaßnahmen hat, verwundert nicht. Aber warum das die naturschutzrechtlichen Aspekte überwiegt, bleibt fragwürdig. Und weil das wohl auch den Entscheidern aufgefallen ist, wird schnell nachgeschoben, es bestehe natürlich auch ein öffentliches Interesse an einem ungefährdeten Flugbetrieb. Na bitte.
Aber wie wird öffentliches Interesse eigentlich gemessen? Wer ist die Öffentlichkeit? Wie äußert sich öffentliches Interesse? Von wem kommt der Ruf nach Sicherheit durch Rollwege? Müssen wir davon ausgehen, dass der Flugbetrieb wegen eines fehlenden befestigten Rollweges jahrzehntelang unsicher war und trotzdem durchgeführt wurde? Wie man es dreht und wendet, es bleibt eine Provinzposse.
Und was bleibt hängen? Wenn du für dein Vorhaben Natur zerstören musst, tue dies schnell und nachhaltig und betreibe dies auch nach Aussprechen eines gerichtlichen Baustopps noch ein bisschen weiter, bis alles kaputt ist. Dann darfst du trotz des Widerspruchs getrost weitermachen.«

Artikel vom 20.06.2006