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Hamster leiden unter Kummerspeck

Goldhamster wiegen bis zu 180 Gramm.
Atlanta (dpa). Ähnlich wie viele Menschen neigen auch Goldhamster zu Kummerspeck. Vor allem die Furcht vor stärkeren Artgenossen verleitet die Tiere dazu, mehr zu fressen als ihnen gut tut. Das hat ein Team von der Georgia State University in Atlanta herausgefunden, als es jüngere Goldhamster zu älteren, kräftigeren Exemplaren in einen Käfig sperrte. Die Jungen ordneten sich gleich dem »Chef« unter und begannen das »Frustessen«.
Besonders stark war der Effekt, wenn die Konfrontation von Jung und Alt in unregelmäßigen Abständen erfolgte. Auch dies werten die Forscher als Parallele zur Erfahrung von Menschen, wonach unvorhersehbarer Stress schädlicher ist als gewohnte Belastung.
Die Forscher erhoffen sich auch Aufschlüsse über Faktoren, die beim Menschen zu Übergewicht beitragen. Denn Hamster und Menschen sind hormonell miteinander vergleichbar: Bei Anspannung produzieren beide verstärkt das appetitfördernde Hormon Cortisol. Mit dieser Erkenntnis könnten in Zukunft Medikamente gegen Fettleibigkeit entwickelt werden.

Artikel vom 20.06.2006