22.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Aufreger der Vorrunde



Michael Ballack: Der Chef ist noch nicht ganz der Alte, was zwei Gründe hat: Erst war die Wade hart, dann musste er sich zurückhalten, um keine Sperre für das Achtelfinale zu kassieren. Als Kapitän und Führungskraft ist er ab jetzt gefordert, Top-Form zu bringen. Die Mannschaft braucht Ballacks ordnende Hand, und seine Torgefährlichkeit sollte er besser auch bald bestätigen. Vergessen ist der Streit mit Klinsmann, der nicht zuließ, dass sich sein Stratege nach selbst diagnostizierter Genesung selbst aufstellte. NOTE: 3


Arne Friedrich: Auf ihn hatten sich die Kritiker eingeschossen, nachdem er gegen Costa Rica das Zuschnappen der Abseitsfalle verschlief. Die interne Analyse ergab aber, dass ein anderer den rechten Außenposten schon vorher hängen gelassen hatte. Der Berliner aus Bad Oeynhausen bekam trotzdem soviel Schimpf und Schande ab, dass er kaum noch etwas wagt und sich nur allmählich aus der Umklammerung großer Unsicherheit befreit. Die Mannschaft hilft ihm, die Trainer stützen ihn. NOTE: 4


Lukas Podolski: Hat er nun eine Krise? Die Probleme des Kölners liegen eher darin, dass er sich schwertut, die Laufwege zu begreifen. Da trifft er oft die falsche Entscheidung, auch wurde ihm schon Bewegungsmangel attestiert. Klar ist, dass »Prinz Poldi« einer für die ganz großen Einzelaktionen ist. Das kann ein genialer Pass in die Tiefe sein, aber auch ein brillanter Torabschluss. Gegen Ecuador schlug er endlich zu. Er selbst sah das zwar nicht als Erlösung, doch sein Jubel sprach eine andere Sprache. NOTE: 3,5

Artikel vom 22.06.2006