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Altstar-Betreuer

Franz Beckenbauer staunte nicht schlecht, als in Belgrad plötzlich der deutsche Gassenhauer »Bin i Radi, bin i König« erklang. Als ihn »Sänger« Petar »Radi« Radenkovic dann noch persönlich als Delegationsleiter von Serbien-Montenegro begrüßte, war die Überraschung für den Chef des deutschen Organisationskomitees bei seinem Besuch Anfang März endgültig perfekt. Neben dem Ghanaer Anthony Baffoe (Foto) und Bachirou Salou aus Togo ist der legendäre Torhüter von 1860 München einer der Bundesliga-Altstars, die bei der WM die Nationalelf ihres Heimatlandes vor und hinter den Kulissen unterstützen.

Trainer-Sicht

Bora Milutinovic hat schon fünf Weltmeisterschaften miterlebt, aber Zuschauer war er noch nie. »Dies ist das erste Mal, dass ich mir die Spiele in Ruhe anschauen kann, ohne Angst um meine Mannschaft haben zu müssen«, sagte der aus Serbien stammende Trainer. Milutinovic ist der einzige Coach, der mit fünf verschiedenen Teams - Mexiko, Costa Rica, USA, Nigeria und China - an WM-Endrunden teilnahm.

Sicht-Wechsel

Vincent Böll drückt beim Spiel Deutschland gegen Ecuador dem Team seiner Wahlheimat die Daumen. Der Sohn von Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll arbeitet in der Hauptstadt Quito als Architekt. Er sei eigentlich kein großer Fußball-Fan, nun schalte er aber bei jeder Gelegenheit den Fernseher an, sagt er. Sein Vater sei auch eher ein Fußball-Muffel gewesen. »Das höchste der Gefühle war, dass er sich mal ein Spiel des 1. FC Köln angeschaut hat.«

Artikel vom 20.06.2006