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Stolze Spanier mit breiter Brust

Gruppe H: Kampfansage an die Konkurrenz nach 3:1 über Tunesien


Stuttgart (dpa). Dem Kraftakt folgte die Kampfansage an die Konkurrenz. »Wir haben nun vor keiner Mannschaft mehr Angst«, sagte Angreifer Luis Garcia nach dem hart erkämpften, aber hochverdienten 3:1 (0:1) gegen Tunesien. Während die Nordafrikaner im Sommerregen von Stuttgart wie begossene Pudel vom Platz schlichen, strotzten die stolzen Iberer angesichts des vorzeitigen Einzugs ins Achtelfinale vor Selbstbewusstsein. Die Art und Weise, wie sich der Europameister von 1964 nach schwachem Beginn ins Spiel zurückkämpfte, ist ein Indiz dafür, dass Spaniens Nationalmannschaft nach Jahren der Erfolglosigkeit wieder reif für einen großen Titel ist.
»Wir haben gezeigt, dass wir leiden, aber auch zurückkehren können«, erklärte der nach der Halbzeitpause eingewechselte Raúl. Ausgerechnet der von Trainer Luis Aragonés zunächst erneut auf die Bank verbannte Stürmerstar von Real Madrid hatte mit seinem Treffer zum 1:1 in der 71. Minute für die Wende in einem Spiel gesorgt, in dem sich die Spanier nach der frühen tunesischen Führung durch den Nürnberger Bundesligaprofi Jawhar Mnari (8.) lange schwer taten.
Die Führung durch Fernando Torres (76.) und ein an ihm selbst verschuldeter Foulelfmeter des Stürmers von Atletico Madrid (90.+1) sorgten dafür, dass die Mannschaft nun selbstbewusster denn je in die kommenden Begegnungen geht. »Es ist sehr wichtig für den Rest des Turniers, dass wir den Rückstand aufholen konnten«, sagte der im defensiven Mittelfeld überragende Xabi Alonso vom FC Liverpool. »Auch im Leiden sind wir die Besten«, schrieb die Sportzeitung »Marca«. Spanien reicht im letzten Vorrundenduell gegen Saudi-Arabien am Freitag ein Unentschieden für den Gruppensieg.

Artikel vom 21.06.2006