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Das macht Mut
Dicht
am
DFB

Von Elmar Neumann  

Drei Spiele, drei Siege, neun Punkte und Platz 1 in der Gruppe A: Mal ehrlich, wer hätte Klinsmanns Mannen eine so saubere Bilanz nach der Vorrunde zugetraut? Wohl nur der Bundestrainer selbst, den als einen von ganz wenigen Deutschen selbst die desaströsen Auftritte in der pflichtspiellosen Zeit zwischen Confed-Cup und Weltmeisterschaft - an dieser Stelle sei nur an ein demütigendes 1:4 in Italien erinnert - nicht aus der Ruhe gebracht haben.
Jetzt steht der Gastgeber im Achtelfinale; er hat sein Minimalziel souverän erreicht. Das Gute daran ist das Gute darin. Im Gegensatz zu vielen ihrer defensiv ausgerichteten Vorgänger hat sich diese DFB-Auswahl nicht eine Runde weitergemauert, sondern ist eine Runde weitergestürmt. Attraktiver Fußball, der aus euphorisierten Fans den zwölften Mann hat werden lassen. Ein Land steht zu sich und hinter der Nationalmannschaft.
Jürgen Klinsmann hat Mut, und das macht Mut für den weiteren WM-Verlauf. Denn eines ist klar: Costa Rica, Polen und Ecuador - das war nur ein weltmeisterliches Aufwärmprogramm. Der erste echte Härtetest steht noch aus. Erst mit den Achtelfinals ertönt der wahre Anpfiff und wird sich zeigen, ob diese deutsche Elf (endlich) auch wieder für die großen Gegner dieser Fußballwelt gerüstet ist.

Artikel vom 21.06.2006