19.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Airbus-Chef unter Druck

Noël Forgeard hat angeblich Interviewverbot


London/Paris (dpa). EADS-Co-Chef Noël Forgeard kommt in der Krise um die erneuten Verzögerungen beim Riesen-Airbus A380 zunehmend unter Druck. Ein früherer französischer Industrieminister, der als Sprecher von Innenminister Nicolas Sarkozy gilt, kritisierte gestern Forgeards Millionengewinne mit Aktienoptionen Wochen vor dem Absturz der EADS-Aktie. Außerdem soll Forgeard nach Informationen der Londoner »Financial Times« mit einem Interview-Verbot belegt worden sein, nachdem er die Verantwortung für die Verzögerungen beim A380-Programm dem Hamburger Airbus-Werk anlastete.
Der frühere Industrieminister Patrick Devedjian sagte gestern, auch wenn Forgeard kein Insiderdelikt begangen haben sollte, so sei sein Beispiel doch »katastrophal für das Bild des Unternehmens«. Forgeard war mit Hilfe von Präsident Jacques Chirac an die EADS-Spitze gekommen.
Unterdessen prüften die Landesbanken Hamburg und Bayern einen Einstieg bei EADS, verlaute aus Industriekreisen. Sie könnten ihren Einfluss im Konzern stärken, wenn EADS-Anteilseigner DaimlerChrysler seine Anteile verringert.

Artikel vom 19.06.2006