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Bielefelder Fechter sieglos

Hochwertiges Teilnehmerfeld bei 46. Leineweberturnier

Von Frederic Gast
Bielefeld (WB). Klong! Der Helm fliegt zu Boden. Nach dem letzten Treffer macht Marcel Boeke seinem Ärger erstmal Luft. Um einen Punkt, mit 14:15, hat der Säbelfechter der Bielefelder Turngemeinde sein Halbfinalduell im 46. Leineweberturnier gegen den späteren Turniersieger Thorsten Kühn aus Dortmund verloren.

Dabei konnte Boeke nach 8:14-Rückstand sogar noch zum 14:14 ausgleichen. Beim letzten Punkt fehlte ihm dann die Kraft und er musste in die knappe Niederlage einwilligen.
Wenige Minuten später war der Ärger bereits verflogen: »Ich bin eigentlich ganz zufrieden. Ich konnte aufgrund meines Studiums auch nicht soviel trainieren«, resümiert der 24-jährige Maschinenbaustudent. Marcel Boeke fechtet seit der vierten Klasse. Damals hatte ihn eine Werbeveranstaltung in der Schule auf den Sport aufmerksam gemacht. Seine erste Gehversuche unternahm er mit dem Florett, ehe er als Sabreur auf den Säbel umgestieg.
Dem Fechten ist er immer treu geblieben. Die einzige kleine Auszeit von der Waffe nahm er während der Abiturvorbereitungen. Dass eine Menge Idealismus zur Ausübung dieses Sports gehört, belegen ein paar Zahlen: Eine komplette Ausrüstung kostet 600 bis 700 Euro, alleine ein Säbel 80 bis 100 Euro. Dazu kommen die weiten Fahrten zu den Turnieren.
Genau wie Boeke belegte auch Vereinskollegin und Florettfechterin Daniela Droste-Wegener den dritten Rang. In der Herrenkonkurrenz der Florettfechter erkämpfte sich Fritz Freimuth einen beachtlichen sechsten Platz. »Das war optimal, immerhin ist Fritz schon über 40 Jahre alt«, kommentierte Organisatorin Marianne Lafeld. Das beste Bielefelder Ergebnis des Wochenendes erzielte Leandra Bayer. Sie unterlag im Damensäbel erst im Finale der Herforderin Nadine Wehmeyer.
Der Samstag war aus heimischer Sicht nicht so erfolgreich. Beim Degen waren die besten BTG-Ergebnisse ein 16. Platz von Boris Halter bei den Herren und Rang 15 für Angelika Rieck bei den Damen. »Unsere beiden besten Degenfechter sind derzeit im Ausland«, erlärte Marianne Lafeld das durchwachsene Ergebnis. Kai-Moritz Keller weilt derzeit im Amerika, Nils Hachmeister in Australien. Ansonsten war Lafeld sehr zufrieden mit der Veranstaltung: »Wir hatten dieses Jahr ein sehr hochwertiges Teilnehmerfeld«, freute sie sich. Die Austragung sei für sie mittlerweile Routine.

Artikel vom 19.06.2006