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Bielefelder Heime
sind öffentlich

Imagekampagne positiv beendet

Bielefeld (uko). Die Bielefelder Alteneheime genießen ein ausgezeichneten Ruf. Dieses Fazit haben jetzt Vertreter der 33 Bielefelder Altenheime und der Trägergesellschaften zum Abschluß einer zweijährigen Imagekampagne gezogen.

»Pflegeeinrichtungen für Senioren in anderer Form und mit ungewohnten Aktionen vorzustellen«, das war im Juli 2004 das Anliegen der gemeinsamen Informationskampagne, die jetzt auf dem Altstädter Kirchplatz abgeschlossen wurde. »Bielefeld wollte Zeichen setzen. Wir wollten zeigen, daß die vor Jahren häufig diskutierten schlechten Bedingungen anderswo in unseren Heimen nicht herrschen«, erklärten am Sonnabend Ulrich Kusenberg vom Verein für Lebensqualität im Alter e.V. und Andreas Zels von der Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe.
In den 33 Bielefelder Altenheimen könne man sich als älterer Mensch durchaus wohl fühlen. Immerhin leben hier  3 200 Menschen, die zwar auch lieber in ihren Familien zu Hause wären, sich jedoch in den Heimen rundum gut betreut fühlten. Die Imagekampagne »Ich will mehr . . .« zeige denn auch exemplarisch, welche Vielfalt von Angeboten in den Bielefelder Altenheimen existiere. Zu insgesamt dreizehn Veranstaltungen im Laufe der vergangenen 24 Monate hatten die Träger und Heime eingeladen, dabei wurden die Gäste kompetent informiert, sie hatten Gelegenheit mit Bewohnern, Personal und Heimleitung zu diskutieren. »Allein ein Heim zu betreten und zu besichtigen, bedeutet die Schwellenängste abzubauen«, sagte Ulrich Kusenberg. Einige Themen lauteten »Warum sind Altenheime so teuer?« oder »Verwirrt nicht die Verwirrten«, befaßten sich mit der Hospizarbeit, dem Engagement von Ehrenamtlichen, klärten über angebliche Gewalt oder Demenz auf. Allerdings wurden auch unterschiedliche Wohnformen im Alter präsentiert.
Zu jeder Veranstaltung kamen durchschnittlich 30 bis 40 Besucher. »Wir haben die Heime öffentlich gemacht«, freute sich auch Achim Jung, Leiter des Johann-Heermann-Hauses in Brackwede. Heime seien in Bielefeld heutzutage »wie ein Taubenschlag«, seien offen und fern jeder Ghettoisierung der Senioren. Diese interessanten Erfahrungen machten mehr und mehr Kinder aus Kindergärten und Schulen, die häufig Gast seien und auch Tiere als Mitbewohner vorfänden. »In Bielefeld gibt es wache Menschen, die sich engagieren und etwas tun«, meinte Andreas Zels, »die Pflegeeinrichtungen sind Häuser zum Leben und zum Wohnen.«

Artikel vom 19.06.2006