19.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Horror-Crash bei
MotoGP-Rennen

Hoffmann holt fünf WM-Punkte

Barcelona (dpa). Ein Horror-Crash in der Moto-GP-Klasse hat den Motorrad-WM-Lauf von Katalonien überschattet und das erneut desolate Abschneiden der deutschen Piloten in den Hintergrund gedrängt.

Unmittelbar nach dem Start des Hauptrennens gab es einen Massenunfall, den die Ducatis von Loris Capirossi (Italien) und Sete Gibernau (Spanien) auslösten und in den fünf weitere Fahrer verwickelt waren. Capirossi und sein italienischer Landsmann Marco Melandri erwischte es besonders schwer: Beide Piloten, die nach dem Unfall noch bei Bewusstsein waren, mussten mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus transportiert werden.
Nach ersten Diagnosen war aber von einem verhältnismäßig glimpflichen Ausgang die Rede. Bei Capirossi wurden innere Blutungen vermutet, Melandri soll an einer Nackenverletzung laborieren. Gibernau brach sich das Schlüsselbein und zog sich eine Gehirnerschütterung zu.
Nur wegen dieses Ereignisses reichte es für die deutschen Fahrer noch zu WM-Punkten. Weil die drei Verletzten nicht mehr zum Neustart antraten, weil zudem der Japaner Shinja Nakano (Kawasaki) disqualifiziert wurde und weitere Piloten ausschieden, kam der Bochumer Alexander Hofmann (Ducati) auf Platz zehn und sicherte sich fünf Zähler. Der Berkheimer Sandro Cortese wurde in der 125-ccm-Klasse 19., während Franz Aschenbrenner (Eichenried) nach einem Sturz in der Viertelliter-Kategorie ausschied. In den kleinen Klassen sicherten sich die WM-Spitzenreiter Alvaro Bautista (Spanien/Aprilia) beziehungsweise Andrea Dovizioso (Italien/Honda) den Sieg. Das Hauptrennen entschied Titelverteidiger Valentino Rossi (Italien/Yamaha) vor WM- Spitzenreiter Nicky Hayden (USA/Honda) für sich.
Cortese hatte seinen schnellsten Auftritt am Freitag im Training - allerdings unerlaubterweise - wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse. Dafür wurde er mit einer 100-Euro-Geldstrafe belegt. Im Rennen selbst hatte er zwar einen guten Start, fiel dann aber sukzessive zurück. »Ich bin hinter di Meglio hängen geblieben und konnte einfach nicht an ihm vorbei. Von der Speed her hätte ich mit der schnellen Gruppe vorne mitgehen können, aber überholen ist auf dieser Strecke eben schwer«, sagte Cortese.

Artikel vom 19.06.2006