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Die WM der Produktfälscher


Vox, 23.00 Uhr: Kaum ein Fan, der sich in diesen Tagen nicht ins Trikot seiner Lieblingsmannschaft stürzt. Die Fußball-WM lässt die Kassen klingeln - auch bei den Produktpiraten. Denn viele der auf Internetbörsen angebotenen Trikots sind Fälschungen. Über Markenschützer, Markenfälscher und das große Geschäft mit dem kleinen Unterschied berichtet die Reportage »Die Marken-Mafia« heute in »Süddeutsche Zeitung TV«.
Ob Turnschuhe, Jeans, Taschen oder DVDs - geschätzte 300 Milliarden Euro werden jährlich mit gefälschter Markenware umgesetzt, das sind acht bis zehn Prozent des Welthandels. Doch wo und unter welchen Bedingungen werden die Plagiate produziert? Und auf welchen Wegen kommen die illegalen Schnäppchen zum Kunden?
Im Internet werden als Original angebotene deutsche WM-Trikots für 35 Euro gehandelt, obwohl etwa Adidas für das Original-Trikot mehr als 60 Euro verlangt. Michael Feng, Plagiat-Jäger der Firma Puma in China, entdeckte dort mit seinem Team allein im vergangenen Jahr 500 000 gefälschte Produkte - fast die Hälfte der weltweit von Puma eingezogenen Fälschungen. Die Reportage zeigt, wie chinesische Behörden eine Fälscher-Fabrik ausheben. 20 Arbeiterinnen nähen hier Taschen und Rucksäcke im Puma-Design für einen Stundenlohn von 40 Cent. Experten gehen davon aus, dass 300 bis 400 Prozent Gewinn in jedem einzelnen Verkaufsartikel stecken.

Artikel vom 19.06.2006