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Heute heißt
es wieder:
Flagge zeigen

Starke Nachfrage


Bielefeld (WB/dk). Das WM-Fieber sorgt für reißenden Absatz von Deutschlandfahnen. »Fahnen fürs Auto und Trikots sind besonders stark gefragt«, sagte der Sprecher des Bielefelder Marktkauf-Konzerns, Rainer Diermann. So einen Ansturm habe man in den 185 Filialen noch nie erlebt. Lieferschwierigkeiten gebe es bislang nicht. Diermann augenzwinkernd: »Wir drücken der Mannschaft von Jürgen Klinsmann die Daumen, dass sie weit kommt.«
Zu den Fahnen-Produzenten in NRW gehört das Bielefelder Unternehmen Tobi, wo bis zu acht Mitarbeiter etwa 500 deutsche Banner pro Jahr nähen. Zehn Prozent mehr Fahnen würden dank der WM abgesetzt, sagte Geschäftsführer Helmut Beckmann: »Wir verzeichnen eine spürbare Steigerung«. Der Vorrat von Flaggen in den Größen 1 mal 1,50 Meter und 1,20 mal 3 Meter ist aber noch nicht aufgebraucht. Sollten Ballack und Co. bis ins Finale kommen, rechnet Beckmann damit, dass sich das Lager weiter leert.
Wer Fahnen näht, leidet unter der Billigkonkurrenz aus China; Ware aus Fernost ist billig im Einkauf und kann mit sattem Gewinn weiterveräußert werden. Fahnen aus Fernost werden meist für einen Euro pro Stück erworben und von Straßenhändlern für fünf Euro losgeschlagen. Fahnen made in Germany kosten um die 20 Euro, halten dafür aber auch bis zur nächsten WM. »Wir nähen mit deutscher Qualität und grenzen uns von der Billigware aus Asien ab«, betont Helmut Beckmann von Tobi. Deren Fahnen sind aus Polyestergewebe und 110 Gramm schwer, damit sie auch eindrucksvoll im Wind wehen.

Artikel vom 20.06.2006