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105 glückliche
Gesichter

Entlassfeier am Gymnasium

Verl (köh). Die Gedanken der Referenten schweiften von Schopenhauer, Beckenbauer, den Ernst des Lebens bis hin zur Zukunft in einer globalisierten Welt. Der zentrale Gedanke aber, der sich auf 105 Gesichtern widerspiegelte lautet: »Hurra, das Abitur ist geschafft.«

105 Gymnasiasten nahmen Freitag Abend nach 13 Schuljahren in einer Feierstunde in der Hauptschulaula von der Penne Abschied -Êvon guten Wünschen und Ratschlägen begleitet -Êund empfingen aus der Hand ihres jeweiligen Kursleiters ihre Abiturzeugnisse. Er empfehle einen Weg in die Zukunft zwischen Schopenhauer und Beckenbauer - nicht zu pessimistisch aber auch nicht zu lässig, meinte Schulleiter Max Bracht und forderte die Abiturienten auf, Schopenhauer (»Die Welt ist ein Jammertal«) lügen zu strafen.
Bürgermeister Paul Hermreck griff die Fußballweltmeisterschaft auf und übertrug sie in einer von viel Beifall und fröhlichem Lachen begleiteten Rede mit der Schullaufbahn der Entlassschüler. Fazit: »Ihr habt es alle ins Finale geschafft. Und ihr seid alle Turniergewinner. Ihr haltet mit Eurem Abiturzeugnis Euren persönlichen Weltmeisterpokal in den Händen.«
Für einige Schüler bekam das Zeugnis noch einen zusätzlichen Glanz: »19 von Ihnen haben das Abitur mit einer Eins vor dem Komma geschafft«, freute sich Max Bracht. Sechs weitere Abiturienten bekamen außerdem für herausragende Leistungen eine besondere Auszeichnung: »Hier handelt es sich um Spezialisten, Generalisten und liebe Leute, ohne die die Oberstufe nicht das geworden wäre, was sie war«, meinte Bracht bei der Ehrung. Ausgezeichnet wurden Lea Heuer und Thomas Luthe als Jahrgangsbeste. Sie erhielten ein einjähriges Stipendium von der Stiftung e-fellows.net. Für das beste Abitur in Französisch erhielt Isabell Wittenbrink den Apollinaire-Preis der Robert-Bosch-Stiftung und eine Antologie französischer Lyriker. Das beste Abitur im Fach Chemie machte Sven Solyntjes und erhielt den Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Zwei besondere, schulinterne Auszeichnungen gingen an Alice Tufenktschian als ehemalige Realschülerin mit hevorragenden Leistungen in der Gymnasialen Oberstufe und an Tim Willinghöfer, der den Sanitätsbereich am Gymnasium Verl aufgebaut und zu etwas ganz Besonderem gemacht hat.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge gratulierte Musiklehrer Dr. Ares Rolf sechs Schülern: Julia Imkampe, André Kleinemeier, Jan-Hendrik Kühler, Cordula Picht, Karin Schmidt und Katharina Wemhoff. »Ich habe die traurige Pflicht, von sechs Bandmitgliedern Abschied zu nehmen«, meinte er betrübt und lobte: »Sie haben die Big Band des Gymnasiums mit aufgebaut und ihr ein Gesicht gegeben. Ihr seid ganz tolle Musiker.« Es nicht zu schwer zu nehmen empfahl die Big Band mit ihrem letzen Beitrag an diesem Abend: »Don't worry be happy.«

Artikel vom 19.06.2006