19.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Auch zu Fuß den Schulweg üben

Einmalig in Bielefeld: Prüfung für Erstklässler der Leineweberschule


Bielefeld (cr). 27 Erstklässler der Leineweberschule bekamen jetzt, nach einer erfolgreichen Prüfung, vom Verkehrssicherheitsbeauftragten der Bielefelder Polizei, Lothar Prüßner, ihren ersten Führerschein ausgehändigt. Der Fußgängerpass bescheinigt den Schülern ein umsichtiges und verantwortungsvolles Verhalten im Straßenverkehr.
»Unsere Schüler stammen aus dem gesamten Stadtgebiet«, erklärt der Leiter der Förderschule mit mit dem Schwerpunkt Sprache, Werner Riedinger. »Da mehr als 90 Prozent täglich mit dem Schulbus kommen, haben sie kaum Gelegenheit, das Verhalten im Straßenverkehr in der Praxis zu üben.« Die Leineweberschule hat daher gemeinsam mit der Bielefelder Polizei ein Konzept entwickelt, das den Kindern die wichtigsten Verhaltensregeln im Straßenverkehr nahe bringt und somit als Präventionsmaßnahme dem höchsten Ziel der Polizei dienen und die Unfallzahlen senken soll. »Die so entstandene Idee des Fußgängerpasses ist meines Wissens in Bielefeld einmalig«, erzählt Prüßner, der die Kinder zusammen mit seinem Kollegen, dem Dornberger Bezirksbeamten Dieter Tibo, prüfte.
Die Lehrerinnen der drei ersten Klassen, Christine Olsen, Annette Schneider und Gerlinde Hannebauer, haben sich mit ihren Schülern etwa zwei Wochen lang auf den großen Tag vorbereitet und zu Übungszwecken extra eine Arbeitsmappe angefertigt, in der auf theoretischem Wege die wichtigsten Regeln erklärt und das richtige Verhalten in unterschiedliche Situationen verdeutlicht wurden. »Das hat sich sehr gelohnt«, findet Christine Olsen, Klassenlehrerin der »Maulwürfe«. »Das Ganze war eine tolle Sache. Die Kinder waren begeistert dabei und haben sich sehr viel Mühe gegeben.« Der Fußgängerpass, der von Gerlinde Hannebauer gestaltet und nach bestandener Prüfung von Prüßner überreicht wurde, stellte natürlich eine besondere Motivation dar.
Erste Erfahrungen im Bereich Verkehrssicherheit, die jetzt eine wichtige Basis darstellten, machten die Erstklässler bereits im letzten Jahr als Schüler der Eingangsklassen. »Die Leineweberschule besteht aus fünf Jahrgängen, der sogenannten Eingangsklasse und den Klassen eins bis vier«, erläutert Riedinger das System der Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache. Etwa zwei Drittel der Schüler hätten die Förderung nach der zweiten Klasse abgeschlossen und besuchten dann Grundschulen in ihrer Umgebung, so der Direktor.
Und wenn sie dann demnächst ihren Schulweg zu Fuß zurücklegen, sind die Kinder mit ihrem Fußgängerführerschein bestens darauf vorbereitet.

Artikel vom 19.06.2006