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Hand in Hand - 30 Jahre lang

Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Oldenzaal gefeiert

Rheda-Wiedenbrück (de). Mit einem Empfang des Bürgermeisters Bernd Jostkleigrewe im Foyer des Rathauses, einer gemeinsamen Sitzung der Stadträte von Rheda-Wiedenbrück und Oldenzaal und dem Eintrag des Oldenzaaler Bürgermeisters, Frans F. T. J. M. Backhuijs, in das Goldene Buch der Stadt, begann ein Treffen aus Anlass der jetzt 30 Jahre alten Städtepartnerschaft.

Es folgten ein Bummel durch Rhedas Altstadt und eine Begegnung der Räte und ihrer Begleitung mit der Bürgerschaft auf dem Weinmarkt am Doktorplatz. »Was den Menschen auszeichnet, ist nicht, dass er Geschichte hat, sondern, dass er etwas von seiner Geschichte begreift.« Mit dieser Äußerung des Physikers und Philosophen Carl Friederich von Weizsäcker leitete Bürgermeister Jostkleigrewe die gemeinsame Ratssitzung ein. Wörtlich fügte er hinzu: »Ich habe diese Äußerung meinen weiteren Ausführungen vorangestellt, weil es insbesondere unsere gemeinsame Geschichte ist, die unser nachbarschaftliches Verhältnis schon so lange prägt und auch weiterhin prägen wird. Unsere gemeinsame Geschichte zu begreifen, gerade die jüngere Geschichte des Nationalsozialismus, ist nicht einfach. Die Schatten dieser Vergangenheit haben uns längst aufgefordert, den Weg der Versöhnung einzuschlagen. Schön, dass uns die Oldenzaaler dabei mit großen Schritten entgegen gekommen sind«.
Dank, so das Stadtoberhaupt, gehöre den Männern und Frauen hüben wie drüben, die damals Wegbereiter der Partnerschaft gewesen seien - und zwar in der Erkenntnis, dass eine menschenwürdige Zukunft nur in einer friedlichen Welt möglich sei, in der Grenzen und Schranken zwischen den Völkern abgebaut würden. Die Erkenntnis behalte ihre Gültigkeit auch in Zukunft, betonte Jostkleigrewe. In seinem Grußwort hieß der Bürgermeister auch den Bürgermeister der Partnerstadt Heilbad Heiligenstadt, Bernd Beck, namentlich willkommen.
Mit einem Blick in die Zukunft setzte sich der Oldenzaaler Bürgermeister Frans Backhuijs für die Stärkung Europas ein. Dazu könne die jetzt 30-jährige Städtepartnerschaft beitragen. Gemeinsam müsse man nach neuen Wegen suchen, um die Zukunft zu gestalten und mit bestehenden Problemen fertig zu werden. Aus der Städtepartnerschaft könnten neue Ideen und Impulse für eine Weiterentwicklung Europas kommen. Darüber sei bei geplanten Beratungen zu sprechen.
Die niederländischen Gäste zeigten sich beim Rundgang durch die Altstadt Rhedas beeindruckt von dem dort zur Rettung des Quartiers gezeigten Bürgerengagement. Aber auch das Abendessen in der renovierten Orangerie dürfte zu den nachhaltigen Eindrücken in Rheda-Wiedenbrück gezählt haben - ein Gläschen Rebensaft auf den Weinmarkt am Doktorplatz sicherlich auch.

Artikel vom 19.06.2006