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Immer mehr Fischarten
landen in Fangnetzen

Walschützer fahren unerwartet Erfolg ein


New York (dpa). Die Weltbevölkerung bedient sich immer mehr am Reichtum der Meere und holt derzeit 84,5 Millionen Tonnen Fisch im Jahr aus dem Wasser.
Das ist mehr als das Vierfache des Konsums von Speisefischen Anfang der 1960er Jahre, warnen das UN-Umweltprogramm (UNEP) und die Weltnaturschutzunion (IUCN). Demnach hat im vergangenen Jahrhundert der Fang besonders beliebter Arten wie Tunfisch, Kabeljau sowie Schwert- und Speerfisch 90 Prozent ihrer Vorkommen in den Weltmeeren getilgt. 52 Prozent aller Fischbestände weltweit werden »voll abgeschöpft«, heißt es.
Der Anteil der Arten, die um ihren Erhalt kämpfen, stieg zwischen 1975 und 2002 von 10 auf 24 Prozent. Die Experten schätzen, dass außerdem jedes Jahr weitere 20 Millionen Tonnen Fisch als Beifang in die Netze gehen, der für den Verkauf nicht geeignet ist und deshalb meist vernichtet wird.
Unterdessen haben die Walfangnationen am Freitag bei der Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) im Karibikstaat St. Kitts überraschend eine Niederlage erlitten. Bei einer ersten Abstimmung über Kleinwale errangen die Walschützer in dem Gremium, dem 70 Länder angehören, knapp die Mehrheit. Damit ist die Befürchtung vorerst ausgeräumt, Japan und die übrigen Walfangbefürworter könnten beginnen, das seit 20 Jahren bestehende Moratorium auszuhebeln.
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Artikel vom 17.06.2006