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Alzheimer: Ratschläge von Experten

Telefonaktion der Gesundheits- und Pflegekonferenz des Kreises Höxter

Kreis Höxter (WB). Alzheimer ist in aller Munde - ein Schreckgespenst für Alt und Jung. Über die Demenzerkrankung wird zwar viel berichtet, doch Demenz ist nicht gleich Demenz. Wie zeigt sich solch eine Erkrankung? Ist man ihr hilflos ausgeliefert, oder kann man doch etwas machen? Viele Fragen gibt es zu klären. Deshalb hat die Gesundheits- und Pflegekonferenz des Kreises Höxter die Demenzerkrankungen für dieses Jahr zum Schwerpunktthema erklärt und beginnt ihre Aktivitäten mit einer Telefonaktion am Dienstag, 20. Juni, von 9 bis 12 Uhr.

Betroffene und Angehörige fühlen sich oft mit den mit einer Demenz verbundenen Veränderungen und Anforderungen allein gelassen und überfordert. Bei annähernd zwei Dritteln der Pflegebedürftigen in Privathaushalten im Kreis Höxter wird die notwendige Betreuung und Pflege ausschließlich privat erbracht.
Aber es gibt im Kreis Höxter schon zahlreiche Möglichkeiten, um Menschen mit Demenz und Angehörige in der Gestaltung ihrer Lebens- und Wohnwelt zu unterstützen. Hannelore Erkan von der Krankenpflegeschule für den Kreis Höxter in Brakel wird zu diesem Themenkomplex am Telefon Auskunft geben.
Eine Verdreifachung des Anteils der über 65-Jährigen, die klinisch in den letzten Jahren behandelt worden sind, spiegelt die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur mit einem Anteil zunehmend älterer Mitbürger wider. Demenzen gehören somit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen des höheren Lebensalters. Die Alzheimer-Demenz stellt mit etwa 50 bis 80 Prozent die häufigste Form und somit ein Problem der Volksgesundheit dar. »Es handelt sich um ein sehr komplexes, differenziertes Krankheitsbild, das diagnostisch umfassend abgeklärt werden sollte«, erklärt Chefarzt Dr. Volker Knapczik vom St. Josef Hospital Bad Driburg. Er steht am Telefon zur Verfügung, um medizinische Fragen zu beantworten.
Die intensive Beschäftigung mit den verschiedenen Spektren der Demenzerkrankungen soll dazu beitragen, dass ein gesellschaftliches Klima wächst, in dem durch die Krankheit veränderte Menschen, ihre Familien, Partnerinnen und Partner Wertschätzung, Anerkennung und Unterstützung erfahren. Nicht zu unterschätzen sind in diesem Zusammenhang auch rechtliche Probleme, die in Verbindung mit einer Demenzerkrankung auftreten können, wie etwa die Geschäftsfähigkeit der betroffenen Personen, Verantwortlichkeiten, Vollmachten und Patientenverfügungen. Fragen aus diesem Bereich beantwortet der Rechtsanwalt und Notar Arnulf Klocke (Beverungen), Vorsitzender des örtlichen Anwaltsvereins.
In der Zeit von 9 bis 12 Uhr sind die drei Experten am Dienstag, 20. Juni, beim Kreis Höxter unter den folgenden Rufnummern zu erreichen (jeweils mit der Vorwahlnummer 05271): Hannelore Erkan 965-2951, Dr. Volker Knapczik 965-2952 und Arnulf Klocke 965-2953.

Artikel vom 19.06.2006