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Ronaldo muss sich steigern

Gruppe F: Brasiliens Stürmer gegen Australien gesetzt

Königstein (dpa). Der Mannschaftsarzt steht vor einem Rätsel, der Trainer vor einer schwierigen Entscheidung und Ronaldo selbst am Scheideweg. Für den Torjäger von Weltmeister Brasilien wird das zweite Gruppenspiel am Sonntag (18 Uhr) in München gegen Australien zur Nagelprobe.

»Bei dieser WM sind alle fit, spielen schnell, decken unermüdlich und schalten rasch von Abwehr auf Angriff um. Wenn Ronaldo nicht besser wird, werden wir sehen, was wir im Laufe des Turniers machen«, sagte Carlos Alberto Parreira. Ronaldo sei noch einmal gesetzt, aber Parreira forderte von seinem Star unmissverständlich: »Er muss seine körperliche Verfassung verbessern.«
Allerdings hatte Ronaldo in der Nacht zuvor in einer Frankfurter Klinik fast das komplette Repertoire an medizinischen Untersuchungen über sich ergehen lassen müssen, weil er unter Übelkeit und Schwindel litt: Bluttests, Röntgenaufnahmen, Magenspiegelung wegen des Verdachts einer Gastritis, Computertomographie der Neben- und Stirnhöhle und sogar des Schädels, um einen Tumor auszuschließen. »Mir geht's gut«, sagte Ronaldo. »Es gibt keinen Grund für einen Solidaritätsakt. Ich erwarte, dass ich am Sonntag besser spiele.«
Die Australier haben den Angreifer (noch) auf der Rechnung. »Er war sichtlich nicht der Ronaldo, den wir alle kennen. Es liegt an uns, wenn er wieder einen sehr ruhigen Abend haben wird«, sagte Abwehrspieler Lucas Neill.

So spielen sie
Brasilien: 1 Dida - 2 Cafú, 3 Lucio, 4 Juan, 6 Roberto Carlos - 8 Kaká, 5 Emerson, 11 Zé Roberto, 10 Ronaldinho - 9 Ronaldo, 7 Adriano.
Australien: 1 Schwarzer - 7 Emerton, 3 Moore, 2 Neill, 14 Chipperfield - 13 Grella, 23 Bresciano, 5 Culina - 4 Cahill, 10 Kewell - 9 Viduka
Schiedsrichter: Markus Merk (Otterbach)
bisherige Duelle: 3 - 1 -1

Artikel vom 17.06.2006