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»Familiensilber«
bringt jeden Preis

Nachlass von Prinzessin Margaret


London (dpa). Wenn das britische Königshaus sein Familiensilber verkauft, ist den Souvenirjägern offenbar kein Preis zu hoch: Dies hat die Versteigerung von Schmuck und Diamanten aus dem Besitz von Prinzessin Margaret (1930-2002) bei Christie's in London gezeigt.
Bei der zweitägigen Auktion in London wechselten Schmuck, Möbel und andere Wertgegenstände im Wert von mehr als 17 Millionen Euro den Besitzer. Insgesamt waren mehr als 800 Stücke im Angebot. »So etwas hat es noch nicht gegeben. Der Markt selbst hat über den Wert für Güter aus Königsbesitz entschieden«, sagte François Curiel, Europa-Direktor bei Christie's. Beispielsweise wurde für ein Zigaretten-Etui der kettenrauchenden Queen-Schwester knapp 150 000 Euro gezahlt - 20 Mal so viel wie erwartet.
Die fünf Verkaufsräume des Traditionshauses in London waren vollbesetzt, als etwa 1000 Bieter um die 800 Lose wetteiferten. Broschen, Perlketten, Armreifen oder Zigarettendöschen wurden den Interessenten jeweils einzeln auf kleinen Samtkissen von extra angeheuerten jungen Models in schwarzen Anzügen zur Ansicht präsentiert.
Auch die schon zuvor etwa 1000 bei Christie's schriftlich eingereichten Gebote sowie auf allen Leitungen eingehende Telefongebote mussten vor dem Hammerschlag berücksichtigt werden. Schon vor der Auktion habe es eine Menge Anrufe von Interessenten gegeben, die bereit gewesen seien, »jeden Preis zu zahlen«.
Laut Christie's kamen 58 Prozent der registrierten Käufer aus Großbritannien, 15 Prozent aus dem restlichen Europa, 16 Prozent aus den USA und Lateinamerika und zehn Prozent aus asiatischen Ländern. Das Schmuckstück der Auktion, das Diamanten-Tiara vom Hofjuwelier Garrard, wurde für 1,3 Millionen Euro - fast fünf Mal so viel wie der Schätzpreis - einem Privatsammler aus dem asiatischen Raum zugeschlagen.

Artikel vom 15.06.2006