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Markthalle soll »Frische«
in Randquartier bringen

Ein neuer Anziehungspunkt für die gesamte Region

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Rund ums Mittelmeer sind Markthallen Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen, Städte wie Stuttgart, Kassel, Berlin oder Dresden haben Markthallen neu belebt. Georg Fortmeier (SPD), Vorsitzender des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses, hat dem HFS-Fonds als Immobilienbesitzer des Neumarktes vorgeschlagen, an die Alte Post eine Markthalle anzubauen.

Der Fonds selbst hatte ursprünglich geplant, den Neumarkt mit einer Einkaufspassage zu bebauen und insgesamt 60 000 Quadratmeter zusätzlicher Einzelhandelsfläche zu schaffen, löste damit aber vehementen Protest von Einzelhandelsverband, Kaufmannschaft und Politik aus. Weil für einen solchen Passagenbau das Baurecht geändert werden müsste, das mit Politik und Verwaltung in Bielefeld aber »nicht zu machen« sei, so Fortmeier, habe er »große Hoffnung auf eine baldige Einigung«. Fortmeier: »Der Fonds prüft zurzeit die Wirtschaftlichkeit einer solchen Markthalle.«
Als (Haupt-)Eingang zur Fußgängerzone Stresemannstraße hin dient, so Fortmeiers Vorschlag, das Alte Postgebäude: »Dort könnten sich Bistros, Snackbars und kleine Läden ansiedeln, in denen sich alles um Ernährung dreht - das, was man in der Markthalle für daheim einkauft, kann man dort zubereitet probieren.« In der Markthalle selbst dominiert das Thema »Frische« mit Blumen und Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch, Käse, Geflügel, aber auch Kaffee, Delikatessen oder Lukullisches aus fernen Ländern. Geöffnet haben sollte die Markthalle von montags bis samstags. Zugang zu der Markthalle, für die es nach Fortmeiers Vorstellung einen Architektenwettbewerb geben sollte, sollte zusätzlich zu dem durch die Alte Post von der Herforder und von der Friedrich-Ebert-Straße aus möglich sein. Weil das Erdgeschoss der Technikzentrale der Telekom leer steht, könnten dort zur Ebert-Straße hin auch kleine Läden angesiedelt werden, »um die Straßenseite ordentlich zu beleben«.
Wichtig sei zudem eine Sichtachse von der Marktachse zum Amerikahaus, das unbedingt wieder vermietet werden müsse, »gerne mit großflächigem Einzelhandel«. Weitere Elemente der Neumarkt-Ideensammlung: Kurzzeitparkplätze in unmittelbarer Markthallen-Nähe und ein Neubau speziell für Wellness-Angebote der »gehobenen Klasse«. Fortmeier: »Dafür soll es erhebliche Nachfrage geben.«
Ansonsten biete der Neumarkt unterirdisch 551 Parkplätze, im Amerikahaus gelte es, Mieter für 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche zu finden, die Markthalle würde zwischen 3000 und 4000 Quadratmetern groß plus ehemalige Posthalle. Der Betrieb der Markthalle, so Fortmeier, müsste idealerweise in einer Hand liegen und er ist sicher: »Clevere Markthändler, aber auch andere Geschäftsleute, die Lebensmittel vertreiben, werden sich dort ihren festen Stand sichern.« Und: »Die Markthalle wäre die einzige in OWL - Anziehungspunkt für die Region.«

Artikel vom 15.06.2006