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Raúl wird zum Problem

Gruppe H: Spanier fürchten Gegner in eigenen Reihen

Stuttgart (dpa). Die Euphorie in Spanien nach dem 4:0-Sieg über die Ukraine hat einen Dämpfer bekommen.

Vor dem zweiten Gruppenspiel der Spanier heute gegen Tunesien (21 Uhr, Stuttgart) ist Kapitän Raúl zu einem Problemfall geworden: Der Torjäger von Real Madrid kann sich mit seiner Rolle als Ersatzspieler nicht abfinden.
Raúl wirkt trotz des blendenden WM-Starts der Selección missmutig und deprimiert. Trainer Luis Aragonés befürchtet, dass die Traurigkeit des Kapitäns auf die Stimmung in der Mannschaft drückt. Also knöpfte er sich den 28-Jährigen vor.
Überhaupt fürchten die Spanier mehr den Gegner in den eigenen Reihen als die Gegenspieler auf dem Platz. Nach dem Sturmlauf beim 4:0 über die Ukraine war die Selección mit Lob überschüttet worden und plötzlich in den Kreis der Titelfavoriten eingezogen. Aragonés setzte alle Hebel in Bewegung, um keine Überheblichkeit aufkommen zu lassen. Er redete den Gegner stark und die Leistung der eigenen Mannschaft schlecht: »Die Ukrainer spielten trotz Unterzahl Torchancen gegen uns heraus. So etwas darf nicht passieren. Wir müssen noch besser werden. Tunesien ist der stärkste Rivale in unserer Gruppe.«

So spielen sie
Spanien: 1 Casillas - 15 Sergio Ramos, 22 Pablo, 5 Puyol, 3 Pernía - 14 Xabi Alonso, 16 Senna, 8 Xavi - 11 Luis García, 21 Villa, 9 Torres
Tunesien: 1 Boumnijel - 6 Trabelsi, 15 Jaidi, 3 Haggui, 18 Jemmali - 20 Namouchi, 12 Mnari, 14 Chedli, 13 Bouazizi - 5 Jaziri, 9 Chikhaoui, Sperre droht: Bouazizi, Chedli, Haggui, Chikhaoui
Schiedsrichter: Simon (Brasilien)
bisherige Duelle: keine

Artikel vom 19.06.2006