Bielefeld (bp). Das Bauernhaus Museum bangt um seine Existenz. Dr. Rosa Rosinski, Museumsleiterin und Geschäftsführerin der gemeinnützigen GmbH gestern im Kulturausschuss: »Ich weiß nicht ein noch aus.« Für ihre Befürchtungen gibt es mehrere Gründe. Der Vertrag zwischen Stadt und gGmbH läuft Ende 2007 aus, im neuen Abkommen muss das Museum eine Kürzung kommunaler Mittel um dann 15 Prozent (wie alle anderen Kulturinstitute auch) hinnehmen; zudem muss die gemeinnützige GmbH den baufälligen Kotten am Rande des eigentlichen Museumsgeländes, der als Büro und Lager genutzt wird übernehmen. Rosa Rosinski: »Eine Bruchbude. Reparaturen oder gar eine Renovierung sind nicht finanzierbar.« Zudem laufen ebenfalls Ende 2007 die Sponsorenverträge mit der Stadtwerke-Stiftung und der Freien Scholle aus. Dadurch fehlen dem Museum pro Jahr 25 000 Euro, die die jährlichen Verluste der Einrichtung zurzeit noch decken. Außerdem klafft bei der Finanzierung des »Kinderhauses« eine Lücke von 70 000 Euro. Zu seinem 25-jährigen Jubiläum hatte der Verkehrsverein dem Museum eine zweckgebundene Spende in Höhe von 150 000 Euro übergeben. Mit diesem Betrag sollte der Bau des Hauses - gedacht für die museumspädagogische Arbeit und als »Heuhotel« - finanziert werden. Die Balken des Fischerhauses aus dem 16. Jahrhundert waren ein Geschenk des Freilichtmuseums Detmold. Eigentlich sollte das »Haus des Verkehrsvereins« bereits in diesem Sommer fertig gestellt sein. Rosa Rosinski: »Ungezieferbehandlung und Schadenkartierung sind abgeschlossen, die Planung ist fertig, der Bauantrag genehmigt, die Ausschreibungsergebnisse liegen seit November vor - jetzt geht es nicht weiter.« Ein Zuschussantrag wurde vom Landwirtschaftsministerium abgelehnt, zwei weitere Anträge (NRW-Stiftung, Westfälisches Museumsamt) laufen noch, entschieden wird frühestens im Herbst. Rosa Rosinski: »Wir stehen vor dem k.o.« Und das trotz guter Zahlen: 28855 Besucher 2005, 4000 mehr als 2004, 6326 Teilnehmer an museumspädagogischen Angeboten, 334 Kurse.
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