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»So werden wir
nicht Weltmeister«

England-Ass Steven Gerrard schlägt Alarm


Bühlertal (dpa). Die »Mission WM-Titel« läuft nach Plan, doch die gar nicht weltmeisterlichen Auftritte und die ungelöste Stürmerfrage bereiten England Kopfschmerzen. »Wenn wir so wie bisher spielen, werden wir nicht Weltmeister. Wir müssen ganz schnell besser werden und ein paar Gänge zulegen«, forderte Mittelfeldstar Steven Gerrard vor dem morgigen Gruppenfinale gegen Angstgegner Schweden (21 Uhr) eine Leistungssteigerung. Zugleich stellte sich der Kapitän des FC Liverpool hinter Michael Owen, dem nach zwei Spielen ohne Torerfolg die Reservebank droht. »Ich kenne ihn besser als die meisten und weiß, dass er bald trifft. Er ist Weltklasse.«
Die enttäuschenden Leistungen gegen Paraguay (1:0) und Trinidad & Tobago (2:0) haben bei den Mittelfeldstrategen Alarm ausgelöst, denn auch Frank Lampard fordert mehr Tempo und Leidenschaft. Trainer Sven-Göran Eriksson, der wie gegen die »Soca Warriors« wohl erneut auf den an der Wade verletzten Rechtsverteidiger Gary Neville verzichten wird, hat andere Sorgen: Mit Wayne Rooney, der gegen die Karibik-Kicker sein Comeback feierte und gegen Schweden in der Anfangsformation steht, sowie mit Owen, Peter Crouch und dem 17-jährigen Theo Walcott hat er im Sturm die Qual der Wahl.
»Der Coach steckt in einem Dilemma, aber das ist gut so«, sagte Gerrard. »Wayne ist ein Spitzenmann, Crouch spielt gut und macht Tore, und Owen ist unser Top-Torjäger.« Owen, der am Samstag gegen Paraguay erstmals in der Eriksson-Ära ausgewechselt wurde und auch gegen Trinidad & Tobago nach 58 Minuten vom Feld musste, wies die Kritik des Trainers zurück, er bewege sich zu wenig. »Ich bin ein Strafraum-Stürmer und werde meinen Stil nicht ändern, nur um jemandem einen Gefallen zu tun.«

Artikel vom 19.06.2006