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Hätten Sie's gewusst?

'62 und '66: der doppelte Final-Dienst


Bielefeld (WB/dis). Wenn Gottfried Dienst seinen Linienrichter ignoriert hätte, wäre Deutschland heute vermutlich nicht dreimaliger, sondern viermaliger Weltmeister. Doch Tofik Bachramow winkte im 66er-Finale so wild mit seiner Fahne, dass sich Dienst zur Nachfrage verpflichtet sah. Bachramow hatte zu Deutschlands Unglück den Schuss des Engländers Geoff Hurst hinter der Linie gesehen. Damit stand es in der Verlängerung 3:2, England siegte 4:2 und feierte den Gewinn des Titels. Pikant: Nicht der Russe Bachramow, sondern der Schweizer Gottfried Dienst ist den deutschen Fußballfans als der Titelverhinderer von London im Gedächtnis geblieben.
Trotz der vermeintlichen finalen Fehlentscheidung: Dienst zählte in der damaligen Zeit weltweit zu den besten Unparteiischen. Ihm wurde die große Ehre zuteil, in zwei WM-Endspielen mitwirken zu dürfen. Im Finale des Turniers in Chile 1962 war Dienst Linienrichter, hatte in der Partie Brasilien gegen Tschechoslowakei allerdings keine so schwere Entscheidung zu treffen wie vier Jahre später Tofik Bachramow im Londoner Wembleystadion.

Artikel vom 17.06.2006