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Katsche, die
Werbe-IkoneDes Kaisers Putzer in neuer Rolle
Beckenbauer und Ballack, Klinsmann und Kahn sind Werbeträger der Luxusklasse. Der Kaiser zieht hier schon seit Jahrzehnten seine Millionen. Und er darf besonders während dieser Weltmeisterschaftstage in froher Erwartung auf sein Konto schauen: »Ja, is denn scho Weihnachten?« Für ihn immer.
Auch Michael Ballack ist im Anzeigenteil der Zeitungen, im Fernsehen und an Plakatwänden nicht mehr zu übersehen. Sein Fußball-Stern funkelt. Wie in der letzten Ausgabe des gleichnamigen Magazins. Da buchte »Sony« gleich eine Sonderbeilage. Überall war Ballack bestens im Bild.
Jürgen Klinsmann darf sich auch nicht beschweren. Der bestens honorierte Bundestrainer-Vertrag war gleichzeitig eine Lizenz zum Gelddrucken. Wer so im Blickpunkt steht und wer dazu noch so nett lächeln kann, dem rennen die Werbeagenturen die Bude ein.
Und wie man selbst aus einer Degradierung noch Kohle machen kann, zeigt jetzt der Fall Oliver Kahn. Der zweite Mann wird von mehreren Firmen erstklassig vermarket. Ja, Olli, auf der Bank ist es eben doch am schönsten. Vor allem , wenn die Reklame-Aufnahmen anschließend in sechs- bis siebenstelliger Höhe an seine Hausbank überwiesen werden. Da kann sogar einer wie Kahn ruhig noch ein bisschen hocken bleiben.
Beckenbauer und Ballack, Klinsmann und Kahn: feste Größen für die Werbebranche. Einer, der selbst in seinen besten WM-Tagen von 1974 für diesen Markt nie in Frage kam, ist jetzt plötzlich auch im Geschäft. Wer? Auf den kommt keiner so schnell - außer e.on.
Der Konzern hatte die Energie, sich für Hans-Georg-Schwarzenbeck zu entscheiden. Da hockt der Katsche, ehemaliger »Putzer des Kaiers«, auf einem Stuhl und signiert Bälle. Die Botschaft der ganzseitigen Anzeige: »Der Fußballweltmeister von 1974 sorgt mit Erdgas für Wärme im Leben«.
Auf dem Bild lacht sich Schwarzenbeck fast kaputt. Warum? Darum: Für ihn ist dieser Werbevertrag garantiert ein warmer Geld-Regen.
Artikel vom 15.06.2006