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Prügelei unter Schülern

Polizei leitet Ermittlungsverfahren ein


Berlin (dpa). Bei einer handfesten Prügelei unter zehn Schülern an der Leistikow-Hauptschule in Berlin-Zehlendorf ist ein 16-Jähriger verletzt worden. Der Jugendliche sei zur ambulanten Behandlung einer Platzwunde am Ohr ins Krankenhaus gekommen, teilte die Polizei mit. Acht seiner etwa gleichaltrigen Angreifer, die vorübergehend festgenommen wurden, erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Auch der Vater (47) des Verletzten war kurz in die Auseinandersetzung verwickelt. Gegen ihn wurde Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.
Hintergrund der Prügelei war offenbar ein Streit, den der 16-Jährige am Montag mit einem Mitschüler hatte. Deshalb war der Schüler gestern mit seinem Vater zur Schule gekommen. Als er den Kontrahenten vom Vortag vor der Schule in einer Gruppe erblickte, griff der Vater diesen unvermittelt an. Der Sozialarbeiter der Schule bemerkte den Streit und bat alle Beteiligten zu einem Gespräch.
Für die Schüler war die Angelegenheit damit jedoch nicht erledigt: Sie verfolgten anschließend den 16-Jährigen durch das Schulgebäude, aus dem er durch ein geöffnetes Erdgeschoss-Fenster entkam. Auf der Straße ging die Prügelei dann weiter.
Die Leistikow-Schule ist bereits mehrfach in die Schlagzeilen geraten. Der gestern verurteilte 17-jährige Mörder des kleinen Christian (siehe oben) ging dorthin. Auch der 16-jährige mutmaßliche Amokläufer, der bei der Eröffnung des Hauptbahnhofes mehr als 35 Menschen verletzte, hatte die Schule zeitweise besucht. Im Sommer 2007 soll die Schule geschlossen werden.

Artikel vom 14.06.2006