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Klangrausch mit Harfentönen

Musikschulorchester begeisterte Publikum in gut besetzter Paderhalle

Von Manfred Stienecke
(Text und Foto)
Paderborn (WV). Mehr als 100 junge Instrumentalisten führte das Orchesterkonzert der Städtischen Musikschule Paderborn auf der Bühne der Paderhalle zusammen.

Das gleichzeitige 35-jährige Bestehen der Einrichtung würdigte der stellvertretende Bürgermeister Josef Hackfort zu Beginn des Konzerts. Diese Zeit bedeute 35 Jahre »dankenswerte musikalische Erziehung in Paderborn«, lobte er nicht nur die zielstrebige Heranführung von Kindern und Jugendlichen an ein Instrument. »Die systematische Arbeit führt auch dazu, dass unsere Musikschule Spitzenergebnisse fördert.« So hätten Schülerinnen und Schüler der Einrichtung in den letzten Jahren immer wieder Preise bei »Juend musiziert« bis auf Bundesebene abgeräumt.
Hackfort sorgte dann auch mit sicherer Anstimmung des Liedes »Zum Geburtstag viel Glück«, in das sogleich der gut gefüllte Saal der Paderhalle einfiel, für den ersten musikalischen Akzent des Abends.
Besser einstudiert waren natürlich die beiden Vorträge des von Claus Hütterott geleiteten Jugendorchesters. Mit »Music for Strings« von Josef Bönisch und zwei Stücken von Roman eröffnete das Nachwuchs-Ensemble der Musikschule das Jahreskonzert. Konzentriert und aufmerksam gingen die Streicher und Bläser an ihre Aufgaben heran und zeigten, dass auf dem Weg in das große Orchester nur noch kleine Unebenheiten bei Rhythmus- und Intonationssicherheit zu glätten sind. Hütterott führte seine jungen Musiker aber stets auf den rechten Pfad zurück und sorgte dafür, dass sein Orchester ein mehr als ordentliches Ergebnis ablieferte, das dann vom Publikum auch mit reichlich Applaus gewürdigt wurde.
Noch vor der Pause lieferte das von Jürgen Boelsen geleitete, gut 70-köpfige Sinfonieorchester dann einen ersten Beweis seiner außerordentlichen Qualität. In gebotener Zurückhaltung öffnete es der Solistin Jana Füllekrug in der romantischen Komposition »Morceau de Concert« für Harfe und Orchester den Raum für ihr perlendes Saitenspiel - eine bravouröse Einstimmung auf den Höhepunkt des Abends, die Achte Sinfonie von Dvorák, die dann nach der Pause erklang. Hier überzeugte das gesamte Orchester durch die fein herausgearbeiteten Nuancen sowie die Sicherheit bei der Bewältigung ständiger Tempo- und Modulationswechsel. Das begeisterte Publikum forderte die verdiente Zugabe, zu der sich auch das Jugendorchester noch einmal auf der Bühne einfand.
Zu Beginn des zweiten Konzertteils ehrte der neue Vorsitzende des Musikschul-Fördervereins, Dr. Nils Gronemeyer, seinen aus der Vorstandsarbeit ausgeschiedenen Vorgänger Hans Willinghöfer mit der Ehrenmitgliedschaft. Seit der Gründung vor 30 Jahren konnte der Förderverein etwa 200 000 Euro für die Anschaffung von Musikinstrumenten sowie für die Unterstützung von Fahrten in die Partnerstädte und der jährlichen Wettbewerbe sammeln und ausschütten.
Die Geschäftsstelle der Städtischen Musikschule Paderborn bleibt nach Mitteilung der Stadt an diesem Freitag geschlossen.

Artikel vom 15.06.2006