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Nachbar Niedersachsen lockt an Fronleichnam

Zum Einkaufsbummel nach Dissen oder Bad Rothenfelde

Altkreis Halle/Dissen (mp). Die föderalistische Staatsform der Bundesrepublik macht's möglich: Fronleichnam - Feiertag in Nordrhein-Westfalen, normaler Arbeitstag in Niedersachsen. Da eröffnet sich für Westfalen ein langes Wochenende, denn hat man den Freitag als Urlaubstag angemeldet, stehen den Westfalen vier freie Tage zur Verfügung, bevor es am Montag wieder an die Arbeit geht.

Also, nichts wie raus in die Natur, relaxen im Schatten des Baumes im eigenen Garten, in das nächstgelegene Schwimmbad oder sogar die lieben Verwandten besuchen. Es bietet sich jedoch auch die Gelegenheit, Nachbarn einen Besuch abzustatten. Und wenn es dann gleich Nachbarn sind, die ein eigenes Geschäft besitzen, dann haben die westfälischen Besucher die Möglichkeit, in Ruhe und unbedrängt von arbeitsabhängigen Terminen einzukaufen.
Was liegt da näher, als einen Abstecher über die Landesgrenze ins Niedersächsische zu machen. Vom Altkreis Halle aus, von Versmold, Borgholzhausen, Werther, Halle und Steinhagen, sind es nur wenige Minuten mit dem Auto bis in den südlichen Landkreis Osnabrück zum Beispiel. Für die Reise dorthin steht überdies auch der Haller Willem bereit, der im Stundentakt verkehrt. Also nichts wie rein ins Auto, hin zum nächstgelegenen Bahnhof und ab nach Dissen, Bad Rothenfelde oder noch weiter.
In Dissen, der ersten Station hinter der Landesgrenze, erwartet die westfälischen Besucher eine völlig »renovierte« Innenstadt mit vielen Geschäften und somit attraktiven Einkaufsmöglichkeiten. Restaurants und Gaststätten verschiedenster Nationalitäten laden zum Verweilen ein.Für Geschichtsbewusste gibt es viel Stoff zum Lernen, denn Dissen, der »Lebensmittelpunkt im Grünen« und heute Industriestandort mit mehr als 5000 Arbeitsplätzen, wird bereits im Jahr 822 urkundlich erwähnt und ist damit eine der ältesten Siedlungen weit und breit. Karl der Große hinterließ hier seine Spuren. Der historische »Meierhof«, heute als renoviertes Rathaus im verkehrsberuhigten Zentrum der Stadt Sitz des Bürgermeisters mit der Verwaltung, gibt Zeugnis von der Zeit seit dem Mittelalter, als Vögte für die Landesherren die Gelder eintrieben.
Die im Jahr 1276 fertig gestellte evangelisch-lutherische Mauritiuskirche mit der ebenfalls renovierten Kirchburg dahinter ist täglich geöffnet und ist ebenfalls einen Besuch wert. Zahlreiche Bürger in der Innenstadt sind dem Aufruf gefolgt und haben nach der millionenschweren Innenstadtsanierung ihre Häuser ebenfalls auf Vordermann gebracht und dabei mit der Farbgebung der Fassaden der Historie Rechnung getragen. Hinfahren - ansehen!

Artikel vom 15.06.2006