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Antizionist statt Antisemit

Säbelrasseln bereitet auf einen Krieg vor


Zu dem Leitartikel »Rote Karte für Irans Antisemiten« von Reinhard Brockmann:
Dieser Leitartikel offenbart, wie ich meine, ein hohes Maß an Einseitigkeit und inhaltlicher Ungenauigkeit, gemessen an den tatsächlichen Aussagen des iranischen Präsidenten. Ich kann jedem Interessierten deshalb nur die genaue Lektüre des »Spiegel«-Gesprächs empfehlen. Nun zu (einer) Ungenauigkeit: Mahmud Ahmadinedschad ist ganz gewiss ein Antizionist und ein Feind Israels, aber bestimmt kein »Antisemit« - denn dann wäre er ja gegen seine eigenen Landleute, die ja auch »Semiten« sind!
Das tatsächliche Problem im Iran- und Palästina-Konflikt wird derweil geschickt ausgeblendet: Stellen Europa und Deutschland sich auf die Seite der arabischen Welt, fördern sie die weltweite Ausbreitung des Islamismus; stellen sie sich auf die Seite Amerikas, fördern sie den Weltmachtsdrang der USA, überall die Vorherrschaft zu erkämpfen. Beide Wege, so meine ich, werden verheerende Folgen vor allem für die »westliche Welt« haben. Das jetzige Säbelrasseln gegen den Iran, egal ob es von Politik oder Medien kommt, hat offenbar nur einen Zweck: die Menschen der Welt auf einen neuen kriegerischen Konflikt vorzubereiten.
Einen wenn auch winzigen Beitrag dazu leistet leider auch der oben genannte Leitartikel.
HANS ULRICH THIELE33611 Bielefeld

Artikel vom 06.07.2006