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AMD setzt auf Sockel AM2
Prozessoren werden billiger: Leistung für weniger Euro
Der Prozessormarkt ist im Umbruch: Mehrkernprozessoren statt immer höherer Taktraten, die Optimierung der Chips für besondere Funktionen, geringerer Stromverbrauch und schließlich eine neue Runde im Preiskampf bestimmen die Situation. Im Duell der Hersteller Intel und AMD ist der Verbraucher der lachende Dritte. Motherboard-Hersteller Gigabyte und MSI berichteten, Intel wolle die Preise für die Prozessoren der Reihe Celeron, Pentium 4 und Pentium D senken, sobald das Unternehmen seinen Desktop-Prozessor Core 2 Duo am 24. Juli auf den Markt bringen wird.
Bei den neuen CPUs soll nicht mehr auf die Steigerung der Taktfrequenz Wert gelegt werden, sondern eine höhere Leistung bei geringerem Stromverbrauch im Vordergrund stehen. Intel-Sprecher Christian Anderka: »Wir schätzen, dass sich durch die Umstellung auf die neuen Prozessoren weltweit eine Milliarde Dollar Stromkosten pro Jahr einsparen lassen.«
Intels Absicht, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen, will AMD mit teils drastischen Preissenkungen (wie berichtet) und neuen Chips vereiteln. Das Unternehmen hat den Athlon 64 FX-62 Dual-Core Prozessor (zwei eigenständige Kerne) sowie den Athlon 64 X2 5000+ Dual-Core Prozessor vorgestellt. Beide Prozessoren unterstützen den neuen Sockel AM2.
Der Übergang zum Sockel AM2 ermöglicht die Entwicklung von Computerplattformen der nächsten Generation, die AMD Virtualisierung und herkömmliche (unbuffered) DDR2-Speicher unterstützen. Darüber hinaus können Motherboard-Hersteller mit dem Sockel AM2 ihre Arbeitsabläufe effizienter gestalten und so die Kosten senken.
Mit dem Sockel AM2 eröffnet AMD geschäftlichen und privaten Computernutzern zudem neue Möglichkeiten wie zum Beispiel den Einsatz der AMD-Virtualisierung. Die Virtualisierung auf Desktop-Computern ermöglicht es, einen einzelnen PC wie mehrere virtuelle Maschinen zu benutzen.
IT-Verantwortliche erhalten Software auf mehreren Betriebssystemen, die auf einem einzelnen Computer laufen. So lassen sich Software-Migrationen (Übertragung in eine andere Umgebung, hier Betriebssystem) durchführen und geschäftliche sowie privat genutzte Betriebssysteme isolieren, um die Sicherheit und die Zuverlässigkeit zu steigern.
Die AMD Athlon 64 Single-Core Prozessoren für Desktop-PCs arbeiten mit gängiger 32-Bit-Software und ermöglichen den reibungslosen Übergang auf künftige 64-Bit-Software.
Die folgenden AMD Athlon 64 (Foto) Prozessoren sind sowohl mit Sockel 939 als auch mit Sockel AM2 erhältlich: AMD Athlon 64 3500+ und 3800+. Sempron Prozessoren runden das Angebot nach unten hin ab. Mit ihnen wendet sich AMD an preisbewusste Käufer. Der Semperon64 2800+ ist schon für knapp 70 Euro zu haben, während der Athlon 64 FX62 mit mehr als 1000 Euro zu Buche schlägt.(tl)

Artikel vom 01.07.2006