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Verbraucherschutz

Kontrollen schaffen Gewissheit


Beratung vorbildlich, Überwachung ungenügend: So präsentiert sich der Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen. In keinem anderen Bundesland hat die Verbraucherzentrale ein so dichtes Netz von Beratungsstellen geknüpft. Wenn sie wollen, können sich die Bürger also umfassend über alles rund um die Ernährung informieren.
In krassem Widerspruch dazu steht das vergleichsweise geringe Ausmaß der Lebensmittelkontrollen. In Hamburg kommen auf 1000 Einwohner neun Proben, zwischen Rhein und Weser sind es nach Angaben der Verbraucherzentralen nur fünf. Die Kontrollen könnten nicht ausgweitet werden, weil das Geld fehle, sagte der zuständige Minister Eckhard Uhlenberg im November 2005 bei der Arbeitstagung »Fleisch und Feinkost« in Lemgo.
Dagegen ist der Rechnungshof davon überzeugt, dass bei der Fülle von Behörden und Einrichtungen mehr als 160 Stellen in der Lebensmittelüberwachung gestrichen werden könnten. Der Widerspruch lässt sich nur so auflösen: klare Zuständigkeiten schaffen, überflüssige Behörden auflösen und Geld von der Beratung hin zur Überwachung umschichten. Verbraucher wollen vor allem eines: Gewissheit über saubere Lebensmittel. Dietmar Kemper

Artikel vom 14.06.2006